Adelsdorfer baute sich seine eigene Weihnachtskrippe
Autor: Johanna Blum
Adelsdorf, Donnerstag, 19. Dezember 2013
Der Adelsdorfer Otto Müller hat sich mit viel Liebe zum Detail eine eigene Weihnachtskrippe gebaut. Allein mit dem Schnitzen und Bauen der Figuren und anderen kleinen Gegenstände hat er bisher rund 500 Stunden verbracht.
Unter den Christbaum gehört eine richtige Krippe. Da sind sich alle, die das Weihnachtsfest zu Hause feiern, einig. Man kann überall auf den großen Weihnachtsmärkten Krippen und auch Figuren kaufen. Ein Krippensammler hat seine Krippe sogar direkt aus Betlehem mitgebracht. Viele Väter bauen auch mit ihren Kindern selbst eine Krippe. Als Krippenbauer ein Meister seines Fachs ist der Adelsdorfer Otto Müller.
Von Beruf ist der Rentner Mechaniker in einem großen Betrieb in Herzogenaurach gewesen. "Ich habe Einzelstücke gefertigt, die dann in die Entwicklung gegangen sind", erinnert er sich. Vor sechs Jahren fing er mit dem Krippenbauen an - ohne jegliche Vorkenntnisse oder einen Krippenbaukurs. "Als dann der Stall fertig war, haben wir Figuren aus Plastik reingestellt, aber das hat uns überhaupt nicht gefallen", erklärt er.
Schreiner besorgt das Holz
"Also hab' ich angefangen, auch die Figuren - Josef, Maria, das Christkind in der Krippe und all die Viecher und Sachen außenrum - zu schnitzen", erzählt er stolz und zufrieden. So ungefähr 30 Stunden braucht er für eine Figur. "Die Nase im Gesicht ist ganz wichtig", betont er. Ganz viel Werkzeug hat er sich in der Zwischenzeit angeschafft und das hängt schön aufgereiht an der Wand in seiner kleinen Werkstatt. Immer wieder bekommt er mal das richtige Holz vom Schreiner am Ort. "Der Erwin weiß das schon und ab und zu hat er zufällig was da", verrät er.
Nur mit eigener Hand und dem speziellem Schnitzwerkzeug erschafft er die schönsten Figuren bis ins letzte Detail. Wie er das Holz auf alt trimmt, verrät er nicht. Beim Betrachten des Gesamtwerkes sieht man kleine Mistgabeln, eine Schubkarre, einen Schäferwagen, einen Dengelstock und ganz viele Tiere. Die Fensterläden lassen sich sogar öffnen und hängen in winzigen, handgefertigten Scharnieren. Die Schindeln auf dem Dach - alles Vollholz. Der Heuaufzug funktioniert wirklich und auch die Laternen sind selbst gebaut. Die beiden Bäumchen links und rechts des Stalles sind echte Bonsais.
Bis jetzt hat er schon mehr als 500 Stunden mit dem Bauen und Schnitzen nur der Figuren zugebracht. Es gibt für ihn aber immer noch viel zu tun. Verkaufen oder Krippen auf Auftrag schnitzen will er aber nicht. "Mir wurde schon gutes Geld für die Krippe hier geboten, aber die bleibt hier", erklärt Otto Müller bestimmt.
Im Hause Müller steht die Krippe zwar jetzt schon, aber erst am Heiligen Abend wird sie in all ihrer Pracht neben dem hell strahlenden Christbaum die Geschichte der Heiligen Nacht erzählen.