Adelsdorfer Band läuft für eine gerechte Welt
Autor: Johanna Blum
Adelsdorf, Montag, 05. August 2013
Eigentlich ist Musik ihr Ding. Jetzt konzentriert sich die Band "Reaction" aber auf Sport, oder noch besser auf Hilfe für die Armut in der Welt. Bevor die jungen Adelsdorfer im September an den Start des Spendenlaufes dürfen, müssen sie 2000 Euro sammeln - wieder für den guten Zweck natürlich.
Ein junges Team aus Adelsdorf beteiligt sich am diesjährigen Oxfam Trailwalker, einem Spendenlauf, bei dem Freiwillige in 30 Stunden eine Strecke von 100 Kilometern laufen - für eine gerechte Welt ohne Armut.
Es dürfen allerdings nur die Teams an den Start, die im Vorfeld 2000 Euro gesammelt haben. In diesem Jahr findet der Lauf am 7./8. September in und um Osterode im Harz statt. Ein Team besteht aus sechs Leuten: vier Läufern und zwei Helfern (Supportern).
Unsere Zeitung traf die sechs jungen Leute am Ende eines anstrengenden Trainingstages zum Gespräch. Sie sind knapp 40 Kilometer gelaufen und waren neun Stunden unterwegs. Oxfam ist eine bekannte internationale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation, die Hilfe in Krisen leistet, Menschen in armen Ländern stärkt und Ursachen aufdeckt, die der Armut zugrunde liegen.
Der Kern des Adelsdorfer Teams ist eine junge Band mit dem Namen "Reaction". Sie dürfte seit dem 90-jährigen
"Unser aktuelles Album ist eine gemeinnützige CD und ein Teil der Einnahmen fließt auch zu Oxfam Deutschland", erklärt Peter Geier. Andere Teile gehen an die Tafel Deutschland, Amnesty International und Wikipedia. "Da sich Oxfam Deutschland über unsere geistige Arbeit so gefreut hat, haben wir einfach beschlossen, beim Trailwalker teilzunehmen", berichtet er weiter. Von der Idee, 100 Kilometer am Stück zu laufen, waren alle von Anfang an begeistert.
"Die Herausforderung alleine ist schon das Event", meint einer der Supporter, Michael Kießling. Immerhin ist es ein weltweit bekannter Lauf mit Menschen aus ganz Deutschland. Aber ein Haken ist doch an der ganzen Sache. "Es war für uns ein Schock, dass wir, um teilnehmen zu können, erstmal 2000 Euro Spenden einsammeln müssen", meint Daniel Hofmann, der erfahrenste in Sachen Wandern. Er ist der Mentor des Teams, was Kräfteeinteilung und Einschätzung anbetrifft. Und trotzdem haben die jungen Leute ihren inneren Schweinehund überwunden und sie sehen diesen doch recht hohen Betrag als eine Art Herausforderung an.
Das Team organisierte sich schnell und trainiert werden Nachtläufe und Tagwanderungen. In den nächsten Wochen geht es in Richtung Fränkische Schweiz und natürlich werden die Strecken immer länger. "Man glaubt es kaum, wie wir durch unser Training und die Orga zusammengewachsen sind", schwärmt Bastian Almosdörfer, der Ausrüstungsprofi der Gruppe. Er arbeitet in einem Sportgeschäft in Herzogenaurach.
Eine junge Dame ist auch in der Gruppe: Donna Fei. "Sie ist die Überraschung in unserem Team und körperlich wird es für sie an die Grenzen gehen", meint Peter. "Sie ist unheimlich willensstark, meine Freundin", sagt er und lacht. "Mal schaun, ob ich sie am Schluss auf Händen tragen muss." Da fährt Donna gleich dazwischen: "Peter muss mich nicht tragen", ruft sie energisch.
Auf der Webseite des Teams kann man sehen, wie viel Geld schon im Spendentopf ist. "Im Moment haben wir 245 Euro in der Kasse - nicht gerade viel! Deshalb brauchen wir jetzt dringend viele Leute, die uns sofort unterstützen", wirbt Peter. "Das Geld geht ja nicht verloren, sondern ist bereits jetzt in guten Händen, denn die Oxfam ist eine wichtige, seriöse Organisation für die Welt", sagt die Supporterin Angie Binns.
Die Supporter treffen die Läufer an jedem der zehn Checkpoints, kümmern sich um das Gepäck, massieren die Waden, schmieren Butterbrote, reichen ihnen Shakes und mehr. Jetzt im Training laufen sie aber mit ihren Freunden und es wird gelacht und gemeinsam überlegt, wie man die Spendensumme zusammenbekommt.
"Der bizarrste Vorschlag war ein Bankraub", grinst Michael und zwinkert dabei mit den Augen. Sportlich ist alles im grünen Bereich. Peter hat schon einige Halbmarathons gejoggt und bei Laufwettkämpfen mitgemacht. Die ganze Sache hat noch einen Nebeneffekt. Die Band will ein Musikalbum generieren, mit dem alle hundertprozentig zufrieden sind. "Wir wollen mit unserer Musik die Menschen zum Nachdenken bringen und ihnen zugleich eine Freude bereiten", erklärt Peter.
Das Abschlussziel des Trailwalkers ist es, eine Dokumentation darüber zu filmen und ein Musikvideo als Dankeschön zu gestalten. Alle Unterstützer und Spender werden hier am Anfang oder im Abspann namentlich erwähnt.
Einzahlung: Wer den jungen Leuten helfen möchte, dass sie im September tatsächlich an den Start gehen können, soll möglichst bald seine Spende auf das Konto 85 90 500 der BfS Köln mit der Bankleitzahl 370 205 00 einzahlen. Verwendungszweck Reaction
Internet: Auf der Seite trailwalker.oxfam.de/reaction kann man beobachten, wie die Summe ansteigt. Auch unsere Zeitung wird ihre Leser immer wieder informieren, was an Spenden eingegangen ist.