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Adelsdorf sagt Müllsündern den Kampf an


Autor: Sabine Memmel

Adelsdorf, Donnerstag, 02. Juni 2016

Immer wieder kommt es in Adelsdorf zu übervollen Containern und illegalen Müllablagerungen. Dagegen will die Gemeinde jetzt etwas unternehmen.
Übervoll: Vor allem nach Feiertagen oder nach Silvester reichen die Kapazitäten der Container, wie hier in Aisch, nicht.  Foto: privat


Manchmal kommt man an die Container gar nicht mehr ran. Denn die quillen so über, dass Flaschen und Gläser zuhauf direkt davor abgestellt werden. Auch immer mehr Müll wie Farbreste, Batterien oder Autoreifen wird an den Wertstoffinseln am Friedhof in Aisch und am Edeka in Adelsdorf vermehrt einfach abgestellt. Kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit, die teils höherstellige Bußgelder nach sich zieht.

"Die Entsorgungssituation in Adelsdorf ist eine Katastrophe. Es gibt massive Beschwerden in der Bevölkerung", mahnte Gemeinderat Uwe Pöschl (CSU) bei der Sitzung am Mittwoch an. Er sprach sich ganz klar für eine zentrale Entsorgungsstation in der Gemeinde aus. Auch Irene Fleischmann (FW) hat die Container schon mehrfach zugemüllt oder zugestellt erlebt. Für sie ist das kein Zustand: "Die am Degen sind sowieso ein Schandfleck hoch drei. Die sollten mal ausgetauscht werden."

Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) möchte nun zeitnah etwas ändern. Er könnte sich einen zentralen Platz vorstellen, auf dem mehrere Container aufgestellt und zu bestimmten Öffnungszeiten zugänglich sind.
Erst vor kurzem hat die Gemeinde eine Fläche von 5000 Quadratmetern in der Nähe des Schützenvereins in Adelsdorf gekauft. Das könnte ein möglicher Standort sein. Aber auch das Gewerbegebiet würde Fläche hergeben. "Man muss sich natürlich genau überlegen, wo solch ein zentral zugänglicher Ort sein könnte, damit es auch für die Ortsteile passt", sagt Fischkal.

Auch in der Hochstraße und am Bauhof kommt es zunehmend zu illegalen Müllablagerungen. Fernseher, Waschmaschinen alte Schreibtischstühle und zuletzt sogar ein ganzer Kühlschrank - fast nichts, was es nicht schon gegeben hätte. Entsorgen müssen es die Mitarbeiter des Bauhofs auf Kosten der Allgemeinheit. Die kommunale Abfallwirtschaft beobachtet, dass solche Müllsünden vermehrt vorkommen. "Nicht nur in Adelsdorf", betont Hannah Reuter, Pressesprecherin des Landratsamts.

"Wir stellen immer wieder fest: Je weiter die Container von der Wohnbebauung weg sind, desto weniger soziale Kontrolle gibt es. Es ist ein Spagat zwischen wohnortnahen Werstoffinseln und wilden Ablagerungen", so Reuter. Deshalb wird vor allem immer wieder versucht, Nachbarn entsprechend zu sensibilisieren. Insgesamt gibt es im Landkreis über hundert solcher Inseln.

In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen in Adelsdorf soll das Thema Entsorgung nun auf den Tisch.

Das ist bei einem vollen Container zu tun

Sofortige Leerung
Was tun, wenn die Container mal wieder voll sind? Gläser, Flaschen oder Altkleider einfach davor abstellen ist nicht zulässig. Stattdessen empfiehlt Pressesprecherin Hannah Reuter, die ausgelasteten Wertstoffinseln direkt bei der kommunalen Abfallwirtschaft zu melden. "Wir veranlassen dann, dass das sofort geleert wird", erklärt Reuter. Sollten volle Container häufiger vorkommen, wird außerdem das Gespräch mit dem Entsorger gesucht, um den bisherigen Entleerungsturnus gegebenenfalls zu ändern.

Kontakt Wer einen vollen Container oder illegale Müllablagerungen melden möchte, kann dies direkt bei Udo Gehrke von der kommunalen Abfallwirtschaft tun, Tel. 09193/20589.