Acht Listen für den Stadtrat und sechs Bürgermeisterkandidaten
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Donnerstag, 06. Februar 2020
Die Vorarbeiten sind erledigt, die Kommunalwahl kann kommen. Alle Wahlvorschläge sind korrekt eingereicht worden.
Besonderheiten hat es nur eine gegeben, die des ehemaligen Briten Marc Deavin. Und auch die Unterstützer-Unterschriften sind erbracht worden. Somit sind "Die Partei" und die Junge Union zur Wahl zugelassen.
Das ist das Fazit der Versammlung des Gemeindewahlausschusses, der am Dienstagabend zusammengetreten ist. Jetzt sind alle Listen und Kandidaten offiziell, auch die sechs Bewerber für das Bürgermeisteramt.
Damit steht die Stadt von ihrer Seite aus bereit. Ab sofort könnten die Stimmzettel gedruckt werden, sagt stellvertretende Wahlleiterin und Protokollantin Heike Kraus. Dafür aber braucht es das Landratsamt, und das ist offenbar noch nicht so weit. Am kommenden Dienstag wird der Kreiswahlausschuss ein weiteres Mal zusammentreten. Grund hierfür ist offenbar eine Beschwerde der Jungen Union.
Diese reichte für die Kreistagswahl wie auch die Stadtratswahl in Herzogenaurach eine eigene Liste ein. Mit 291 Unterschriften von Unterstützern hat man die Zulässigkeit in Herzogenaurach auch locker geschafft, nötig wären 190 gewesen. Für den Landkreis hat man gar mehr als tausend Personen gewinnen können und die hier erforderliche Zahl von 385 bei Weitem übertroffen, sagte JU-Kreisvorsitzender Max Stopfer aus Herzogenaurach.
Allerdings zeigte man sich keineswegs einverstanden mit der Ausformulierung der Berufsbezeichnungen auf den Listen. Beispielsweise werde da ein "Ingenieur für Mechatronik" angegeben, ein "Student der Mechatronik" sei aber verboten. Die JU sieht darin eine Benachteiligung junger Leute und hat Beschwerde eingelegt (der FT berichtete). Man hofft nun, dass die neu einberaumte Sitzung am kommenden Dienstag noch korrigieren möge, sagte JU-Bezirksvorsitzender Konrad Körner. Der Jurist ist amtierender Stadtrat in Herzogenaurach und freut sich jetzt, gemeinsam mit einer Liste junger Leute erstmals auch für das Herzogenauracher Kommunalparlament antreten zu dürfen.
Das tut auch die Satirepartei "Die Partei". Auch diese Newcomer haben die 190-er Grenze geschafft. 242 gültige Stimmen für die Liste und 244 für ihren Bürgermeisterkandidaten wurden am Dienstagabend protokolliert. Was für manchen Beobachter sicherlich überraschend kommt, war auch für Spitzenkandidatin Gabi Bitter anfangs unklar. Das Sammeln der Unterstützerunterschriften habe nämlich zäh begonnen, sagte sie, so dass man selbst kurzfristig gezweifelt habe, die erforderliche Zahl zusammenzubringen. "Aber wir haben soviel Zuspruch erhalten, dass uns das motiviert hat, weiter zu machen. Wir konnten sogar neue Mitglieder gewinnen", erklärt sie. Freilich sei es nicht einfach, das Konzept einer Satirepartei zu vermitteln.
Der Wahlausschuss tritt in Herzogenaurach erst wieder am 16. März zusammen. Nach der Feststellung der Wahlvorschläge hängen die Listen nun bereits im Rathaus aus und werden in der kommenden Woche auch im Amtsblatt veröffentlicht, sagte Heike Kraus. Antreten werden acht Listen: CSU (01), Bündnis 90/Die Grünen (02), Freie Wähler (03), AfD (04), SPD (05), FDP (06), Die Partei (08), Junge Union ( 09).