Abwassergebühren werden steigen
Autor: Pauline Lindner
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 15. Oktober 2013
Mit dem Anschluss von Zentbechhofen an die Höchstadter Kläranlage müssen die Gebühren neu berechnet werden.
Trotz Schmuddelwetter sind die Bauarbeiter auf dem Kläranlagengelände kräftig am Schaffen. Fünf Millionen Euro an Krediten nimmt die Stadt auf, so Bürgermeister Gerald Brehm (JL), um die Kläranlage zu ertüchtigen und die Ortsteile um Zentbechhofen dort anzuschließen.
Entscheiden wird es erst der neue Stadtrat, aber bereits jetzt legte die Verwaltung dem Gremium einen Satzungsentwurf vor. In ihm wird geregelt, welche Gebühren zu zahlen sind und welche Beiträge die Bürger zu leisten haben, wenn die Erweiterung fertig gestellt ist.
Derzeit geht man nach Brehm davon aus, ein Drittel der Baukosten über sogenannte Ergänzungsbeiträge von den Hauseigentümern zu erheben. Ein Drittel soll über eine Gebühren Erhöhung abgefangen werden. Das letzte Drittel sind die Rücklagen, die die Stadt schon für diesen Entwässerungskraftakt angesammelt hat.
Dieses Finanzierungsmodell führte zu etlichen Nachfragen aus dem Rat. Der Aspekt der Gesamtkalkulation, also die Einbeziehung früherer und heutiger Investitionen, in den Gebührensatz, war Michael Schwägerl (CSU) wichtig. Nach Brehm sind diese Zahlen "simuliert" eingeflossen. Man käme nun auf einen Kubikmeterpreis von 2 Euro anstelle bislang 1,87 Euro.
Hans-Walter Förtsch (CSU) aus dem Stadtteil Saltendorf störte sich an der geplanten Erhöhung der Gebühr für das Niederschlagswasser. Besonders in den kleinen Orten flösse diese Wasser unmittelbar in Weiher und Teiche.
Nicht ganz glücklich über die Teilfinanzierung durch höhere Gebühren scheint Georg Schockel (CSU) zu sein. Er fragte nach dem Zeitraum, in dem nach dem vorgeschlagenen Modell die Ausgaben refinanziert seien. Diese Frage brennt offenbar Brehm nicht auf den Nägeln. Denn: Die Stadt habe bewusst Rücklagen gebildet, um von früheren Vorgehensweisen abgehen zu können. Früher seien Maßnahmen am Entwässerungssystem und der Kläranlage mit bis zu 80 Prozent Umlage über Ergänzungsbescheide abgerechnet worden.
Ein solches - für manchen Eigentümer - hartes Vorgehen ist, so Brehm, nicht notwendig. Dazu sei die finanzielle Lage der Stadt zu gut. Zwar hat Höchstadt 17 Millionen Euro Schulden angehäuft. Auf der anderen Seite stehen aber rund neun Millionen Rücklagen. "Die Stadt hat zwischen zwölf und 13 Millionen Euro auf dem Konto", beruhigte Brehm. Zudem koste der Fünf-Millionen-Kredit nur 1,87 Prozent Zinsen.
Ein weiteres Thema war das Radwegnetz im Osten Höchstadts, das verbessert werden soll.
Einstimmig vergab der Rat den Ausbau der Nord-Südverbindung zwischen Freibad und Gremsdorf auf Höhe des Gasthauses "Am Aischblick". Von der Großen Bauerngasse nach Süden führt bislang nur ein Flurbereinigungsweg. Dessen Betondecke ist ziemlich marode. Die Kosten des Ausbaus liegen bei rund 11 000 Euro.
Weiter beschloss der Rat, eine Erkundungsbohrung für den Brunnen X im Gebiet an der Birkach vornehmen zu lassen. Brunnen XI wird ausgebaut.