Auf der A3 nahe Höchstadt musste ein Familienvater reanimiert werden. Feuerwehr und Rettungsdienst kritisieren die vorzeitig aufgelöste Rettungsgasse. Die Einsatzkräfte mussten bis zu 400 Meter zum Einsatzort zu Fuß gehen.
- A3: Notfall an Autobahn zwischen Erlangen und Höchstadt
- Familienvater wird bewusstlos - und muss reanimiert werden
- Feuerwehr und Rettungsdienst kritisieren: Rettungsgasse zu früh aufgelöst
- Bis zu 400 Meter: Einsatzkräfte müssen zu Fuß zur Einsatzstelle
Auf der A3 zwischen Erlangen-West und Höchstadt-Ost ist es am Montag (30. August 2021) zu einem erschwerten Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei gekommen. Ein Familienvater war bewusstlos geworden und musste reanimiert werden. Die Feuerwehr Heßdorf und das Bayerische Rotes Kreuz Erlangen-Höchstadt üben in diesem Zusammenhang scharfe Kritik. Ihr Vorwurf: Die gebildete Rettungsgasse wurde zu früh aufgelöst. In der Folge mussten die Rettungskräfte bis zu 400 Meter zu Fuß zur Einsatzstelle laufen.
Update vom 02.09.2021: Rettungsgasse auf A3 zu früh aufgelöst - Auch Rotes Kreuz kritisiert Autofahrer
Nach der Feuerwehr Heßdorf hat nun auch das Bayerische Rotes Kreuz Erlangen-Höchstadt die unzureichende Rettungsgasse beim jüngsten Noteinsatz auf der A3 beklagt. "Die Rettungsgasse - und wenn sie nicht mehr da ist", schreibt das BRK auf seiner Facebook-Seite. "Weit ist der Weg zur Einsatzstelle."
Zur Erinnerung: Ein Familienvater klagte während der Fahrt über Druck in seiner Brust. Kurz darauf verlor er das Bewusstsein. Seine Mitfahrer reagierten prompt - sie stoppten das Fahrzeug, und begannen mit der Wiederbelebung des Mannes. Ein Ersthelfer und ein Feuerwehrmann, die zufällig vorbei kamen, unterstützen dem BRK zufolge die Reanimations-Maßnahmen.
Zwar konnte der Patient in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht werden. Das Rote Kreuz Erlangen-Höchstadt kritisiert unterdessen (wie zuvor die Heßdorfer Feuerwehr), dass die "anfangs schwer gebildete Rettungsgasse" nach den ersten passierenden Einsatzfahrzeugen durch die Verkehrsteilnehmer wieder geschlossen worden sei. "Das führte dazu, das die nachrückenden Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei teilweise bis zu 400 Meter zur Einsatzstelle laufen mussten, weil für Einsatzfahrzeuge kein Durchkommen mehr möglich war", beklagt das BRK.
Kritik nach Rettungseinsatz auf A3: Sanitäter muss über Leitplanke steigen
Das Rote Kreuz weist in seinem Facebook-Post eindringlich auf die Wichtigkeit einer funktionierenden Rettungsgasse hin: "Der Rettungsdienst braucht zur Versorgung der Patienten sehr viele Geräte, die auch nicht immer leicht sind." Je weiter der Rettungswagen entfernt stehe, um so länger dauere auch der Anweg zum Patienten zu Fuß - und um so geringer werde schließlich die Rettungs-Chance für den Notfallpatienten. "Unser Kollege hier hat Spineboard, Sauerstoff-Tasche und Absaugpumpe dabei, und darf dazu auch noch über die Leitplanke steigen", rügen die Einsatzkräfte.
Das BRK bitte alle Verkehrsteilnehmer, die Rettungsgasse im Zuge eines Einsatzes dauerhaft aufrechtzuerhalten. Der Grund: "Teilweise ist es nötig, das weitere Einsatzfahrzeuge nachkommen, ebenso wie im weiteren Verlauf Abschleppwagen. Das dient zum einen der Lebensrettung und Versorgung der Patienten, zum anderen auch dem schnellen Freiräumen der Fahrbahn nach abgeschlossener Versorgung der Patienten, es hilft also allen." Das Rote Kreuz gibt in seinem emotionalem Beitrag schlussendlich zu bedenken: "Keiner von uns möchte, wenn er dringend Hilfe bedarf, unnötig lange warten, oder?"
Steuern erhöhen: Kein Problem.
Sprit teurer machen: Kein Problem.
KFZ-Fahrer gängeln, wo immer es nur geht: Kein Problem.
Gegen jedes noch so kleine Straßenbauproblem klagen: Kein Problem.
Fahrverbote, Feinstaubgeblödel, EU-Klage gegen Deutschland, Lärmgrenzwert: Kein Problem.
Führerscheinentzug für Rettungsgassenmörder: "Na also das können wir nicht machen, der arme Autofahrer."
Solche Taten mit hohen Bussgeldern zu sanktionieren, das wäre doch mal was sinnvolles von Scheuer. Da ist jedoch schon der Widerspruch: Sinnvoll. Kennt er nicht.
Im Ansatz sicher richtig. Jedoch: Nur der Entzug der Fahrerlaubnis über einen signifikanten Zeitraum wird die gewünschte Veränderung bringen. Verkehrsteilnehmern, die es nach fast 5 Jahren noch immer nicht begriffen haben, ist nur noch so beizukommen.
Geregelt ist die Rettungsgasse in § 11 Abs. 2 (StVO) seit 2 0 1 6 ‼
„Sobald Fahrzeuge auf Autobahnen sowie auf Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder sich die Fahrzeuge im Stillstand befinden, müssen diese Fahrzeuge für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen zwischen dem äußerst linken und dem unmittelbar rechts daneben liegenden Fahrstreifen für eine Richtung eine freie Gasse bilden.“
Sobald also Polizei und/oder Rettungsfahrzeuge dorthin ausrücken, wird parallel ein Mannschaftsbus der Bereitschaftspolizei mit auf den Weg geschickt, um entsprechend zu dokumentieren und sanktionieren. Dieser Einsatz wäre IMHO für die Allgemeinheit und die BeamtenInnen sinnvoller, als irgendwelche "Aluhut-Träger-Demo"-Einsätze.