85 von 422 Männer aus Höchstadt starben
Autor: Manfred Welker
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 13. April 2014
Der Heimatverein Höchstadt und Umgebung plant eine Sonderausstellung zum Beginn des Ersten Weltkrieges. Gesucht werden deshalb Fotos, Feldpostbriefe oder auch Abzeichen der Frontsoldaten als Leihgabe.
Viele Neuigkeiten gab es bei der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Verschönerungsvereins Höchstadt und Umgebung im Gasthaus "Zum Hirschen". Sebastian Schmidt sucht Ausstellungsobjekte zum Anlass des Beginns des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914.
Karl Heinz Feuerlein, von der Abteilung Bodendenkmalpflege, berichtete von den Aktivitäten auf diesem Gebiet. Bei den Funden, die hauptsächlich in der Kiesgrube Gremsdorf gemacht wurden, handelt es sich etwa um einen Silex-Dolch, eine menschliche Schädeldecke und einen Unterkiefer sowie Tierknochen. Die Aktiven im Bereich der Archäologie konnten auch ein Bruchteil einer Brillenspirale finden sowie ein poliertes Steinbeil aus Jadeitit vom Typus der Michelsberger Kultur.
Monitore erleichtern Arbeit
Sebastian Schmidt erläuterte in seinem Bericht des Heimatmuseums, das im Jahr 2013 von 1800 Besuchern an den Öffnungstagen frequentiert wurde. Damit ist die Zuschauerzahl weiter stabil. Durch die Theatergruppe wurden die Stadtführungen anschaulich gestaltet. Die Sonderausstellung "Ikonen - Kultbilder der Ostkirche" konnte mit Leihgaben von Erika Musiol und Karl Dresel bestückt werden. Die Installation zusätzlicher Monitore soll in Zukunft die Arbeit der Aufsichten wesentlich erleichtern.
Auch 2014 ist eine Sonderausstellung geplant: der Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 mit der Mobilmachung im August. Von den 422 Männern aus Höchstadt, die im Ersten Weltkrieg unter Waffen standen, starben 85. Sebastian Schmidt sucht noch Exponate wie Fotos, Feldpostbriefe, Urkunden, Abzeichen, Uniformteile, Lebensmittelkarten oder Gebrauchsgegenstände der Frontsoldaten als Leihgabe für die geplante Ausstellung. Ansprechpartner sind Schmidt, Georg Römer oder die Stadtverwaltung, Frau Richter.
Im Bereich Haus und Flurdenkmäler ist Georg Schockel aktiv. Am Lauberberg konnten 35 Meter Entwässerungsgraben angelegt werden, um die neu errichtete Mauer zu schützen. Außerdem wurde die Grabplatte der Sibylle Weis erneuert. Die bei den Bauarbeiten aufgefundenen menschlichen Knochen wurden durch Prälat Hans Wich wieder würdig bestattet.
Schockel konnte auch die Restaurierung von Flurdenkmälern in Förtschwind, Lappach, Greuth, Saltendorf und Krausenbechhofen erfolgreich abschließen. Zu seinen Aktivitäten zählt auch die Restaurierung der Burschenfahne von Sterpersdorf.
Reinhard W. Grasse berichtete für die Theatergruppe "A so a Deader" über deren Veranstaltungen. Die Truppe konnte das Theaterstück "Der kleine Prinz" in der Fortuna-Kulturfabrik in Höchstadt aufführen. "Mit Kindern Theater spielen ist einfach ein Traum", würdigte Grasse die Aktion. Nachdem bisher ernste Stücke gespielt wurden, will sich die Theatergruppe nun "etwas Lustiges" vornehmen. In diesem Jahr sollen wieder Loriot-Sketche aufgeführt werden.
Oldtimer-Treffen geplant
Auch die Volkstanzfreunde Aischgrund sind sehr aktiv, wie Manfred Steenbuck erläuterte. Sie konnten ihr zehnjähriges Jubiläum feiern. Bei den 23 Tanzstunden trafen sich die Tanzpaare, die mehrere Auftritte im Jahr bestreiten, etwa in Friesen und Köttmannsdorf, bei Kerwa, Geburtstage etc.
Die Foto-Multimedia-Gruppe um Wolfgang Kinder ist unter anderem für die Webseite verantwortlich. Gemeinsam mit Reinhard Grasse wurde ein Trailer zum Heimatverein erstellt. Kinder plant ein Oldtimer-Treffen der "Messingklasse" mit einer Präsentation der Fahrzeuge aus den Jahren von 1900 bis 1918 am 21. Juni auf dem Marktplatz.
Die Harfengruppe "Die Saitenzupfer" um Sabine Grasse hatte ebenfalls mehrere Auftritte, auch der Autorenkreis hat sich etabliert.
Für Kassier Dieter Späth trugen zum "satten Plus in der Kasse" die Mitgliedsbeiträge, aber auch die Aktivitäten am Altstadtfest, der Kuhstallkerwa und der Theatergruppe bei. "Das ist vor allem im Hinblick auf den Ausbau der von der Saal-Scheune wichtig", meinte er.
Der Vorsitzende Georg Römer ist stolz auf seine Mitwirkenden im Verein, auf die Volkstanzfreunde Aischgrund um Manfred Steenbuck oder auf Georg Schockel, der die Flurdenkmäler in der Region unter seine Fittiche genommen hat. Der Verein pflegt auch eine gute Zusammenarbeit mit dem Kellerbergverein und seinem Vorsitzenden Karsten Wiese sowie den Höchstadter Musketieren.
In den Umbau der Saal Scheune und den Rückbau des dazugehörenden Anwesens wurden zahlreiche Arbeitsstunden investiert.
Aus der Versammlung kam die Anregung, die Webseite des Vereins besser mit der Webseite der Stadt Höchstadt zu verlinken, um verstärkt auf die Aktivitäten des Vereins aufmerksam zu machen.
Auf Antrag von Reinhard Grasse wurde die Umbenennung in Heimatverein Höchstadt a.d. Aisch und Umgebung bei einer Gegenstimme angenommen. Sein Antrag, den Jahresbeitrag auf 24 Euro anzuheben, soll in der Jahreshauptversammlung des nächsten Jahres eingebracht werden.