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70er-Jahre-Charme der Aula am Gymnasium Höchstadt ist bald passé


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 11. Juni 2014

Der Ersatzneubau am Höchstadter Gymnasium steht kurz vor der Fertigstellung. Ab August wird dann auch die Aula neu gestaltet. Sie präsentiert sich heute noch so, wie sie vor rund 40 Jahren gebaut wurde.
Die Aula des Höchstadter Gymnasiums sieht noch aus wie vor 40 Jahren. Sie wird ab August neu gestaltet.  Fotos: Andreas Dorsch


Die Aula gilt gemeinhin als Aushängeschild einer Schule. Sie ist der zentrale Veranstaltungsraum, in dem Konzerte und Theateraufführungen ebenso stattfinden wie Info-Abende für die Eltern. Am Höchstadter Gymnasium ist dieser Bereich aber schon lange nicht mehr zeitgemäß. Ab August wird nach anderen Gebäudeabschnitten nun auch die Aula den Bedürfnissen der Zeit angepasst.

Dunkel, kaum belüftet, schlecht beheizt, schwach isoliert und mit einer unbefriedigenden Akustik ausgestattet, war die Aula in den vergangenen Jahren immer weniger gefragt gewesen. Ihr Erscheinungsbild konnte mit dem neuen modernen Südbau und dem general-sanierten Westbau des Höchstadter Gymnasiums nicht mehr mithalten. Dazu kamen jüngst die gestiegenen Anforderungen des Brandschutzes. Dafür müssen beispielsweise die Stahlbetonträger in den Decken nachgerüstet werden.

Knapp zwei Millionen Kosten

Auf knapp zwei Millionen Euro sind Sanierung und Umbau veranschlagt, sagt der Höchstadter Architekt Markus Haindl. Unter seiner Regie wurde auch der Ersatzneubau an der Bergstraße hochgezogen.

Die Grundmauern der Aula werden stehen bleiben, dafür soll durch größere Oberlichter mehr Licht in den Saal fallen. Heller und freundlicher wollen Haindl und der stellvertretende Schulleiter Ulrich Günther die Pausenhalle gestalten. Dafür müssen unter anderem die dunklen Fliesen einem helleren Steinbelag weichen.

Während Architekt Haindl bei seinen Planungen dem Wunsch der Schulleitung nach einer besseren Akustik noch nachkommen kann, stuft er das Ansinnen, die Raumhöhe anzuheben, als "schwierig" ein.

Haupteingang von der Bergstraße

Wie früher wird der Haupteingang ins Gymnasium und in die Aula an der Bergstraße liegen. Aber auch der zweite Zugang von der Kerschensteiner Straße aus bleibt erhalten. Ebenso bleibt ein an die Aula angeschlossener Mehrzweckraum, dessen Wände bei Bedarf geöffnet werden können. In der Aula selbst sollen nach dem Umbau 140 Quadratmeter mehr Fläche zur Verfügung stehen.

Besonders freut sich der stellvertretende Schulleiter Günther darüber, dass nach dem Umbau die Bühne kurzfristig an zwei Stellen installiert werden kann und dadurch eine flexiblere Nutzung der Halle möglich wird.

Lob für den Landkreis

Weniger begeistert sind Haindl und Günther über die Zuschusspraxis der Regierung. Fördergelder würde es nur für den Bau einer reinen Pausenhalle geben. "Die Schule bräuchte aber eine Aula auch für Theater, Konzerte und Elternveranstaltungen", sagt Günther. Er lobt da den Landkreis Erlangen-Höchstadt als Sachaufwandsträger, "der für eine vorbildlich gute Ausstattung des Höchstadter Gymnasiums sorgt".

Wohl noch nicht das letzte Wort gesprochen ist über das von dem verstorbenen Höchstadter Künstler Roland Lindenmann in der Aula geschaffene Kunstwerk. Als der Kolleg-stufenbau entstand, gestaltete Lindenmann eine Wand in der Pausenhalle mit einem Relief aus Aluminium - damals liebevoll als "Busenwand" bezeichnet. Architekt Haindl möchte dieses Kunstwerk gerne erhalten, findet er doch, dass heute die Kunst in öffentlichen Gebäuden ohnehin zu kurz komme.

Schon seit Jahren sind immer wieder andere Bereiche des Höchstadter Gymnasiums Baustelle. Mit der Umgestaltung der Aula wird das noch ein Jahr weiter gehen. "Wir werden das aber auch noch überstehen," ist der stellvertretende Schulleiter Günther zuversichtlich.