Das Motto der Fuß- und Radwallfahrt bestimmte auch die Impulse während der 50 Kilometer langen Wallfahrt nach Gößweinstein.
Das Motto der 24. traditionellen Fuß- und Radwallfahrt der Reuther Dorfgemeinschaft lautete "Du gehörst dazu - Du gehörst zu uns", ganz nach dem von Papst Franziskus ausgerufenen Jahr der Barmherzigkeit. Wer zum Beispiel keine Arbeit hat, eine fremde Sprache spricht, psychisch krank oder mittellos ist, der gehöre oft nicht mehr zur Gesellschaft.
Um dem entgegenzuwirken und offen zu sagen "Du gehörst dazu", wie es der Erfurter Bischof Joachim Wanke einmal gemeint hat, sei eine der wichtigsten Aufgaben, freundlich und eben barmherzig zu sein.
Glaubensbekenntnis in der Natur
Die Wanderung der Reuther Dorfgemeinschaft war somit ein nichtalltäglicher Weg durch die fränkische Heimat mit ein paar inspirierenden Lebensimpulsen. Die Tour über 50 Kilometer führte die Wanderer und Radfahrer in lockerer Gemeinschaft zur prächtigen Wallfahrtsbasilika in Gößweinstein.
Auf dem gemeinsamen Weg wurden die Anliegen, Sorgen und Nöte der Wallfahrer und deren Angehörige mitgenommen. Es was für die Teilnehmer bekennendes Glaubenszeugnis in der von Gott geschaffenen Natur. Der Ausgangspunkt der Gedächtniswanderung war die Reuther Marienkapelle.
Unter dem Schutz der Mutter Gottes machte sich in der Nacht um 1.30 Uhr die erste Wandergruppe, bestehend aus evangelischen und katholischen Christen, auf den anstrengenden Weg zum Gnadenbild der Heiligsten Dreifaltigkeit in der Basilika.
Durch den Seebachgrund, entlang des Dechsendorfer Weihers und dem Main-Donau-Kanal wurde morgens gegen 6 Uhr der Gasthof "Zur Linde" in Effeltrich erreicht.
Nach einer kurzen Rast und der Pflege der bereits beanspruchten Füße ging es dann weiter zum Fuße des Walberla nach Mittelehrenbach. Der Gottesdienst mit allen Wallfahrern, Angehörigen und Freunden in der Kirche St.
Wendelin gestaltete der heimische Pfarrer Lars Rebhan.
In seiner Predigt ging er auf die Gotteserfahrung und -bilder zur Heiligen Dreifaltigkeit ein. Nach einem Weißwurstfrühstück in dem Vereinshaus der Mittelehrenbacher Ortsvereine wurde der schwierigere Teil des Weges mit dem knackigen Anstieg nach Wichsenstein bewältigt.
Auf dem traditionellen Pilgerweg weiter nach Gößweinstein ist der "Lichtreiche Rosenkranz" ein wesentlicher Bestandteil der Wanderung und hilft zur Überwindung der letzten Strapazen.
Ablenkung vom Alltag
In dieser Gemeinschaft und Gesinnung war die Begeisterung für ein Zeugnis im Glauben besonders spürbar zu erfahren. Mit dem Gotteslobgesang "Sei gelobt und hochgepriesen" und dem altfränkischen Mariengruß "Meerstern ich dich grüße" waren alle vorhergehenden Sorgen und leidvollen Strapazen vergessen.
Das gemeinschaftliche Wandern und die Bekenntnisse zum Christsein werden den Charakter dieser ökumenischen Gruppe weiterhin prägen, und die alten fränkischen Wallfahrtstugenden für die nachfolgende Generation aufrechterhalten, so lauteten die Erkenntnisse des Tages.
sae