50 Jahre alt und für immer jung: Schule Münchaurach
Autor: Richard Sänger
Münchaurach, Freitag, 12. Mai 2017
Die Münchauracher Schule steht ein halbes Jahrhundert. Doch sie wird niemals alt, da in ihr die Träume junger Menschen ständig als Frischzellenkur wirken.
Die Aurachtaler Grundschule feierte den 50. Jahrestag der Einweihungsfeier des Schulhauses in Münchaurach und es war wie ein großes Familientreffen. Dazu konnte Schulleiter Alfred Sammetinger zahlreiche Ehrengäste, Eltern sowie ehemalige Schülerinnen und Schüler sowie ehemalige Lehrkräfte begrüßen.
Fast jeder der vielen Gäste wird von den bereits eingetroffenen Teilnehmern der Feier überschwänglich begrüßt. So begann die bunte Feier, die neben den Reden des Rektors und von Bürgermeister Klaus Schumann von den Schülern gestaltet wurde. Die Kinder unterhielten mit Liedern und Sketchen aus dem Schulalltag sowie auch mit Witzen über Schule und Unterricht. Begleitend zur fröhlichen Feier gab es im Schulgebäude eine Ausstellung über die Geschichte der Schule in Münchaurach und in den Klassenräumen wurden Ausstellungen und Aktionen gezeigt.
Rektor Sammetinger warf auch einen Blick in die Geschichte. Dieser Tag im Mai war auch für Münchaurach ein besonderer Tag. An einem 8. Mai war der Zweite Weltkrieg zu Ende. "Seither leben wir in Frieden, eine so lange Periode ohne kriegerische Auseinandersetzungen hat es noch nie gegeben."
Die Aussöhnung mit den Gegnern und die wunderbare Idee eines vereinten Europas hätten das ermöglicht. "Wir müssen uns dafür einsetzen, dass es so bleibt. Man muss deshalb mit allen Mitteln rechtsradikalen Tendenzen entgegenwirken", erklärte Sammetinger unter Beifall.
Fünfter Standort
Das vor 50 Jahren eingeweihte Schulgebäude an Schulstraße ist der fünfte Schulstandort in Münchaurach, deren Geschichte 1528 begann. Vor dem 30-Jährigen Krieg bekam die Schule einen Schulmeister, vorher unterrichtete der Pfarrer. Im 30-Jährigen Krieg löste sich die Schule auf und wurde erst 1656 wieder besetzt; 1667 wurde das ehemalige Söldnergut eines Schreiners am Klostergarten als Schulhaus verwendet. 1767 gründete Klosteramtmann C. Müllner, die sogenannte Müllnersche Unterrichtsstiftung. Sie stattete arme Schulkinder mit Büchern aus und zahlte für sie das Schulgeld.Ein neues Schulgebäude entstand 1834 in der Nähe des Kirchhofs, und 1905 wurde ein neues Schulgebäude errichtet, das jetzige Verwaltungsgebäude der Verwaltungsgemeinschaft Aurachtal. Da nach 1945 die Schülerzahlen rapide anstiegen, wurde 1967 das jetzige Schulgebäude errichtet und 25 Jahre später erweitert sowie die Schulturnhalle gebaut.
Außerdem wurde zwischen Münchaurach und Höfen-Zweifelsheim ein Schulversuch gestartet: Die Schüler der 4. Klasse gingen nach Höfen, alle anderen Klassen besuchten die Münchauracher Schule.
Da die Bevölkerungszahlen in Münchaurach und den Ortsteilen sowie Oberreichenbach anstiegen, wurde nach weiteren Lösungen gesucht. Da aber Mitte der 80er Jahre bereits ein Schulverband mit Oberreichenbach bestand, einigte man sich darauf: Oberreichenbach bleibt Teilgrundschule für die 1. bzw. 2. Klasse, die Klassen 3 bis 9 gehen nach Münchaurach.
Namen wechselten
Die Hauptschule Münchaurach wurde 2001 aufgelöst und in Volksschule Aurachtal Grundschule umbenannt. 2013 erhielt sie den Namen Grundschule Aurachtal. Mittlerweile beherbergt das Schulgebäude nicht nur Klassenräume, sondern den Hort der "Arche Noah" und die Mittagsbetreuung."50 Jahre, eigentlich eine lange Zeit, ein stattliches Alter. Bei Schulen ist das aber irgendwie anders. Sie werden eigentlich nicht alt, sondern nur erfahrungsreicher und bestenfalls ehrwürdig", erklärte Bürgermeister Klaus Schumann. Denn jung bleiben sie immer, weil die in ihnen Lernenden jung sind.
Denn was eine Schule ausmache, sei nicht zuerst das Gebäude - wenngleich diese Hülle nicht völlig bedeutungslos ist. "Es ist schon wichtig, in was für Räumen man lernt und unterrichtet, aber das Innenleben ist - so denke ich - das Entscheidende."