20 Jahre Montessori-Einrichtung Röttenbach
Autor: Heike Reinersmann
Röttenbach, Dienstag, 02. Oktober 2012
Stefan Warter gehörte vor 20 Jahren zu den ersten Kindern in der Montessori-Einrichtung in Röttenbach. Jetzt feierte er beim Geburtstagsfest mit.
"Gabi, Gabi! Haben wir jetzt alle Geburtstag?", fragt der fünfjährige Tom unvermittelt während der Begrüßung durch die Leiterin Gabi Vaßholz. Eine wunderbare Frage, die zur Geburtstagsfeier für ein Kinderhaus trefflich passt und die Gäste schmunzeln lässt.
Tatsächlich hatten die Initiatoren der 20-Jahr-Feier des Kinderhauses Montessori wohl auch über solche und ähnliche Fragen nachgedacht. So wurden stellvertretend für die Anfangszeit der 24-jährige Stefan Warter als "erstes Kindergartenkind" und die Erzieherin Nic Wickel als Mitarbeiterin der ersten Stunde vorgestellt und begrüßt. Um im leicht abgewandelten Lied hieß es: "Hoch lebe das Geburtstags-Haus".
Eine Kerze für jedes Jahr
Feier und Rückschau waren nach den rituellen Ideen von Maria Montessori - der Begründerin der gleichnamigen Pädagogik - angelegt. Für jedes Jahr durfte ein Kind den Jahreskreis mit einer brennenden Kerze umrunden und diese vor dem Zahlenstrahl der 20 Jahre abstellen. "Ganz schön aufregend", gibt ein Kita-Kind nach dem Einsatz gerne zu.
Im Garten gab es nach dem Festakt viel zu tun für den Nachwuchs. Unter dem Motto "Wie es früher einmal war" galt es, Getreide zu mahlen, eine Steinzeitwerkstatt zu erleben oder Baggers und Apfelmus zu machen. Mittags waren alle zu einem Eintopf-und Suppenessen zu Gunsten von Brot für die Welt eingeladen. Zum Abschluss fand ein Familiengottesdienst statt, in dem Kinder die Geschichte von Frederik spielten und bei dem - wie zur Eröffnung vor 20 Jahren - das Erntedankfest gefeiert wurde.
Eltern im Ehrenamt
"Das Leben eines Kindergartens obliegt Ihnen", bescheinigte der Erste Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) und bedankte sich für das lebensfrohe Element, das der Kindergarten in das Dorf bringe. "Für die Rahmenbedingungen steht die politische Gemeinde mit ein", erklärte er und überreichte dem Kinderhaus einen Scheck. "Die Eltern sind ebenso wichtig und es gebührt ihnen Dank für die ehrenamtliche Mitarbeit, z. B. im Elternbeirat."
Das Pfarrer-Ehepaar Lorentz feierte ebenfalls einen Jahrestag: Seit acht Jahren steht es in den Diensten der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Auf die Frage, wie die Pfarrerin es schaffe, dass bei den Kinderhaus-Feiern stets gutes Wetter herrsche, antwortete sie ganz gelassen: "Früher musste ich dafür noch beten, mittlerweile ist es automatisch so." Der kirchliche Segen für die Einrichtung lag ihr sehr am Herzen und so überreichte sie ein bunt bemaltes Kreuz für den frisch gestrichenen Dielenbereich.
Die Kinder dürfen sich über viel neues Montessori-Material freuen, welches der Förderverein zum Geburtstag schenkte.
110 Schützlinge
Rund 110 Kinder von der Krippe bis zum Hort besuchen täglich das Kinderhaus und wachsen ein Stück weit hier auf. An die 20 Mitarbeiter vom pädagogischen Team bis zur Hauspflege kümmern sich um das Wohl der Kleinen. "Sie alle bilden einen festen Bestandteil für das Gemeindeleben und bringen unser Haus zum Leuchten", fasste die verantwortliche Pfarrerin zusammen.