Druckartikel: 17 Millionen sichern den Bestand des Hauses

17 Millionen sichern den Bestand des Hauses


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 16. Juni 2016

Im Oktober soll mit den Bauarbeiten zur Strukturverbesserung im St. Anna in Höchstadt begonnen werden. Defizit sank von 1,2 Millionen Euro auf 984 000.
Auch der Eingangsbereich des Kreiskrankenhauses in Höchstadt wird komplett neu gestaltet.  Foto: Andreas Dorsch


Projektsteuerer Hans-Jörg Papke sprach in der jüngsten Sitzung des Krankenhausausschusses deutliche Worte zum Kreiskrankenhaus St. Anna in Höchstadt: "Wenn es in diesem Zustand bleibt, wird es nicht mehr lange betrieben werden können." Mit diesem Urteil berief er sich auf Erfahrungen, die er aus der Betreuung von rund 30 Krankenhäusern gesammelt hat.

Damit der Zustand aber nicht so bleibt, wird der Landkreis als Träger in den nächsten Jahren 17 Millionen Euro in die Strukturverbesserung von St. Anna investieren. Schnell waren sich die Kreisräte einig, dem Kreistag zu empfehlen, das Angebot der Regierung von Mittelfranken anzunehmen.

Diese bietet mit einem zugesagten Festbetrag von 13,27 Millionen Euro eine etwa 80-prozentige Förderung durch den Freistaat Bayern an. Über Pauschalfördermittel gibt es weitere 612 000 Euro.

Der Landkreis muss als Träger nur 3,2 Millionen selbst aufbringen.


Bis Ende 2019 abgeschlossen

Die von der Regierung angebotene Förderung mit einem festen Betrag macht es möglich, dass mit den Bauarbeiten noch in diesem Jahr begonnen werden kann. Projektsteuerer Papke kündigte an, Ausschreibungen und Vergaben jetzt im Juni anlaufen zu lassen. Bereits im Oktober könnten die Bauarbeiten starten. Im Dezember 2019 soll dann der letzte Bauabschnitt abgeschlossen werden.

Das Krankenhaus müsse während der Bauarbeiten "mit wenigen Einschränkungen funktionieren", erklärte Papke den Mitgliedern des Krankenhausausschusses. Weil das Haus mit allen Funktionen voll ist, werde mit den neuen Anbauten begonnen. Dann könnten die ersten Bereiche verlagert werden. In der zweiten Bauphase gehe es dann an die oberen Geschosse.

Die geplanten Strukturverbesserungen beinhalten unter anderem eine neue und moderne Intensivstation, eine Zentralaufnahme, eine neuesten Anforderungen entsprechende Sterilisation, eine Modernisierung der Stationen, die Einrichtung eines Veranstaltungsraumes mit der Möglichkeit zum Betrieb einer Cafeteria und eine insgesamt neue Raum- und Funktionsaufteilung.

Freie-Wähler-Sprecher Gerald Brehm sieht die zugesagte 80-prozentige Förderung als klares Zeichen auch für den ländlichen Raum. Franz Rabl (CSU) ließ sich vom Projektsteuerer noch einmal versichern, dass bei einer Ausschreibung im Juni schon im Oktober mit den Bauarbeiten begonnen werden könne. Stellvertretender Landrat Christian Pech (SPD), der als Sitzungsleiter den verhinderten Alexander Tritthart (CSU) vertrat, kündigte den endgültigen Beschluss des Kreistags über den gestrigen Empfehlungsbeschluss des Krankenhausausschusses für den 27. Juni an.

Bevor die anstehende Strukturverbesserung diskutiert wurde, segnete der Ausschuss den Jahresabschluss 2014 ab und nahm den für 2015 zur Kenntnis. 2014 schloss die Bilanz des Kreiskrankenhauses mit einem Fehlbetrag von 1,2 Millionen Euro ab. Ein Jahr später waren es 984 000 Euro. Pech sieht hier bei einer gleich gebliebenen Bilanzsumme von rund 12 Millionen "kleine Schritte in die richtige Richtung".

Für Kreisrat Konrad Gubo (SPD) ist "glücklich etwas anderes". Aber keiner habe anderes erwartet, sagte er zu den Defiziten und stellte sich hinter den Grundsatzbeschluss, diesen Weg zu gehen. In den anstehenden Investitionen sieht er ein positives Signal zum Erhalt des Kreiskrankenhauses, "solange es einigermaßen erträglich bleibt". Dem schloss sich Höchstadts Bürgermeister Brehm an.