Zwei Männer sind von Beginn an beim VdK Coburg
Autor: Martin Koch
Neundorf bei Coburg, Mittwoch, 06. Sept. 2017
Der Kreisverband des VdK feierte sein 70-jähriges Bestehen in Neundorf und blickte auf eine Erfolgsgeschichte zurück.
Der Kreisverband Coburg im Sozialverband VdK hat im Weitramsdorfer Gemeindeteil Neundorf sein 70-jähriges Bestehen gefeiert. Nachdem sich 1946 der VdK (Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner Deutschlands) deutschlandweit zu formieren begann, schlug gleich im Folgejahr, am 1. April, die Geburtsstunde des Kreisverbandes Coburg.
Angelika Beilein, ehemals stellvertretende Kreisvorsitzende, ließ den Werdegang des VdK Coburg Revue passieren. Gleich am Ende des Gründungsjahres habe sich die Mitgliederzahl von zunächst 110 im April auf dann schon 1564 Männer und Frauen erhöht. Der erste in der Reihe der Kreisvorsitzenden war Franz Schmidt. Ihm sollten in den nächsten Jahrzehnten Wilhelm Denz, Max Witter, Hans Ernst Schilling und Max Steger folgen. Seit 1994 steht der Coburger Rechtsanwalt Hellmut Ott an der Spitze des VdK Coburg. Er ist auch stellvertretender VDK-Landesvorsitzender.
Beilein zufolge zähle der Verband in Coburg Stadt und Land mittlerweile über 10 100 Mitglieder. Beispielhaft nannte sie das Engagement des VdK Coburg für Berliner Ferienkinder von 1953 bis 1963 und die zahlreichen Großveranstaltungen. Die letzte fand am 29. Juli im Coburger Kongresshaus Rosengarten statt. Das Thema lautete: "Soziale Spaltung stoppen".
Landrat Michael Busch, der Schirmherr der Jubiläumsveranstaltung, würdigte die Entwicklung des VdK vom Interessenvertreter für Kriegsopfer zum heutigen Sozialverband. "Es gibt kein soziales Anliegen, dem Sie sich mittlerweile nicht widmen." Der VdK kümmere sich um Rentner, um Opfer von Gewalttaten, um Menschen mit Behinderungen und chronisch Kranke. "Viele haben Rat und Unterstützung gefunden und neuen Mut bekommen."
Busch warnte unter anderem vor der Gefahr wachsender Altersarmut. Es müssten viel mehr Menschen in Bayern von der positiven Wirtschaftsentwicklung profitieren. Busch: "Rentnerinnen und Rentner mit geringem Einkommen, Arbeitslose, Alleinerziehende. Erwerbsgeminderte und Langzeitarbeitslose dürfen nicht länger abgehängt werden."
Ähnlich äußerte sich der bayerische VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder, der die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich kritisierte. Er lobte das Coburger Engagement bei der Entwicklung des VdK in Ostdeutschland. So gebe es besondere freundschaftliche Beziehungen zwischen den Kreisverbänden Coburg und Gotha sowie den VdK-Ortsverbänden Bad Rodach und Coburg.
Von den noch lebenden Gründungsmitgliedern des VdK Coburg waren am Montag Herbert Lampe und Wolfgang Laussmann anwesend, die für ihre langjährige Treue mit Präsenten und Ehrenurkunden ausgezeichnet wurden. Für Musik sorgte die Blaskapelle Neundorf. Der "Merlacher Schmied", Ottmar Höhn, setzte heitere Akzente . Die Jubiläumsveranstaltung war gleichzeitig der Seniorennachmittag des VdK-Kreisverbandes.