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Zurück in den Wilden Westen


Autor: Cindy Dötschel

Neustadt bei Coburg, Sonntag, 14. August 2016

Sommerwetter, Country-Musik und Line-Dance - Am Wochenende fand das 14. Festival des "Country Club Mountain Lions" auf dem Vereinsgelände statt.
Die Outfits der Mitglieder sorgen für das besondere Flair des Country-Festivals der Mountain Lions. Foto: Albert Höchstädter


Sieht man sich auf dem Gelände des "Country Club Mountain Lions" gleich neben der Neustadter Mörikestraße um, könnte man meinen, man befindet sich tatsächlich im Wilden Westen. Neben den Tipis und Holzhütten, die über das ganze Gelände aufgebaut sind, tragen vor allem auch die zahlreichen Cowboys und Indianer mit ihren aufwendigen Outfits zu dieser Atmosphäre bei. Nordstaaten Soldaten und Südstaatler bewegen sich friedlich zwischen Zivilisten der Pionierzeit und Indianern. Das ist wohl der deutlichste Unterschied zum echten Wilden Westen. Die Klänge der Bands, die mit ihren Country-Liedern das Festgelände beschallen machen die Stimmung perfekt.
"Ich selber besitze drei Outfits und bin immer als Stadtcowboy unterwegs - dazu gehören ein Gehrock, eine Weste, ein Hemd und natürlich ein Hut", verrät Matthias Laux. 1#googleAds#100x100 Der Vorsitzende des "Country Club Mountain Lions" ist bereits seit 21 Jahren im Verein und besitzt eine eigene Holzhütte auf dem Areal. "Auch im restlichen Jahr ist hier immer was los. An den Holzhütten müssen öfter Reparaturen durchgeführt werden und viele Mitglieder kommen nach Feierabend hierher, um einfach gemütlich beisammen zu sitzen", sagt Matthias Laux. An den beiden Festival-Wochenenden sind etwa 50 Helfer im Einsatz. Matthias Laux' Einsatzbereich sind das Management der Veranstaltung sowie anfallende Probleme.


Freier Eintritt ist Ehrensache

Dem "Country Club Mountain Lions" ist es wichtig, dass der Eintritt für das Festival frei ist. "Natürlich ist es immer mit einem Risiko verbunden, kein Eintrittsgeld zu verlangen. Da aber alle Helfer Freunde oder Vereinsmitglieder sind, können wir uns das leisten. Die Besucherzahl ist natürlich immer sehr wetterabhängig. Im Durchschnitt haben wir etwa 6oo Gäste pro Tag", gibt Matthias Laux preis.
Für den Neustadter sind alle sechs Festival-Tage mit ihrem umfangreichen Programm durchgehend ein Highlight. "Heute ist ein Bus aus Schweinfurth mit einer 50 Mann starken Line-Dance-Gruppe angereist und außerdem spielt die Newcomer Band HeggaeLive aus unserer Region. Man merkt der Gruppe richtig an, dass sie viel Spaß am Musizieren haben", erzählt Matthias Laux. An den beiden Festival-Wochenenden sind insgesamt acht Bands und fünf Line-Dance Gruppen in Neustadt zu Gast. Die meisten Bands kommen aus dem Großraum Nürnberg und haben teilweise amerikanische Sänger. "Wir buchen die Bands meistens, nachdem wir sie auf anderen Country-Veranstaltungen selber live gesehen haben. Manchmal hören wir uns auch Demos an und entscheiden so, wen wir bei unserem Festival dabei haben wollen", erklärt der Vorsitzende.
Während die Erwachsenen tanzen, sich die angereisten Bands anhören oder gemütlich durch die Verkaufsstände schlendern, um sich Western-Accessoires auszusuchen, ist auch für die Kinder ein breites Programm geboten: "Wir bieten Ponyreiten an und in einem der Tipis können die Kinder sich schminken lassen. Indianerbasteln und verschiedene Indianerspiele stehen ebenso auf dem Programm", berichtet Matthias Laux.
"Das Kurioseste, was wir je auf einem unserer Festivals angeboten haben, war ein selbst gebratener Ochse. Er wog 5oo Kilo und musste ganze zwölf Stunden schmoren. Es war allein schon ein enormer Aufwand, den Ochsen auf den Grill zu bekommen", erinnert er sich.


Ungewöhnliches Festival

Die Mitglieder des "Country Club Mountain Lions" sind sehr stolz auf ihr mittlerweile traditionelles Festival. "In der ganzen Region gibt es keine Country-Festivals, die unter freiem Himmel stattfinden und sich sogar über zwei Wochenenden ziehen", denkt Matthias Laux. Für das zweite Festival-Wochenende, das vom 19. bis zum 21. August stattfindet, wünscht sich der Neustadter noch einmal sommerliches Wetter.