Zum Auftakt des Coburger Convents: Von Ritualen, Jogi und den Frauen
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Donnerstag, 06. Juni 2019
Ereignisreiche Wochen für die Franco-Borussia zu Coburg: Der AHV-Vorsitzende spricht übers 125. Stiftungsfest, das CC-Pfingsttreffen und den Umbau des Hauses. Er verteidigt es auch, dass die Männer manchmal unter sich bleiben.
Seit 125 Jahren gibt es die Franco-Borussia zu Coburg. Deutlich kürzer - nämlich erst drei Jahre - ist die Zeitspanne, in der die Landsmannschaft auch offizielles Mitglied im Coburger Convent (CC) ist. Sie ist damit auch die einzige Coburger Studentenverbindung, die Mitglied im CC ist. Zum Auftakt des jährlichen CC-Pfingstkongresses in Coburg spricht der Vorsitzende des Alt-Herren-Verbandes (AHV) der Franco-Borussia, Steffen Unziker, im Interview mit dem Coburger Tageblatt über Tradition und Rituale, Alkohol und Freundschaft sowie auch über die die Rolle der Frau in der männlichen Verbindungswelt.
Herr Unziker, die Landsmannschaft Franco-Borussia kommt in diesen Wochen ja aus dem Feiern gar nicht mehr heraus: Erst gab es das 125. Stiftungsfest mit Festkommers und Festakt - und jetzt steht auch schon der Pfingstkongress des Coburger Convents vor der Tür!
Wie genau wurde das Jubiläum der Franco-Borussia gefeiert?
Dem Anlass würdig! Der Festkommers im Rathaussaal am Freitagabend war ganz bewusst eine interne Veranstaltung - mit etwa 120 Mann. Außer unseren eigenen Bundesbrüdern waren auch Vertreter befreundeter Verbindungen sowie des Coburger Convents eingeladen. Am Samstag gab es im Spiegelsaal des Landestheaters einen Festakt, zu dem wir auch viele Gäste außerhalb von Verbindungen begrüßen konnten.Sie haben eben gesagt "120 Mann" - das heißt: Frauen waren beim Festkommers nicht anwesend?
Nein. Allerdings war es uns bei dem Stiftungsfest sehr wohl wichtig, dass unsere Damen nicht zu kurz kommen - schließlich sind sie ein elementarer Teil unserer Bundesfamilie. Deshalb haben wir für sie am Freitagabend einen Besuch im Landestheater organisiert. Und nach der Vorstellung und nach dem Festkommers haben wir uns alle noch im "Goldenen Kreuz" getroffen und gemeinsam gefeiert.Alle Verbindungen, die dem Coburger Convent angehören, sind reine Männerbunde - ist das tatsächlich noch zeitgemäß? Oder, drastischer formuliert: Ist der CC frauenfeindlich?