Zu Hause ist der HSC Coburg eine Macht
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Sonntag, 29. Sept. 2019
In einem Spiel ohne Höhepunkte hat der HSC Coburg beim 32:20-Erfolg gegen Schlusslicht HSG Krefeld nur zu Beginn leichte Probleme.
Vom Hocker riss der 32:20-Sieg des HSC 2000 Coburg gegen das Tabellenschlusslicht HSG Krefeld zwar niemanden, aber zwei wichtige Punkte sind auf der Habenseite der Vestestädter verbucht. Kurios: Fast genauso viele Zuschauer wie am Mittwochabend beim Länderspiel der Damen kamen in die HUK-Arena. Exakt 40 Personen wurden am Samstagabend mehr gezählt: 1837:1877.
Richtig gefordert wurden die Coburger nicht. Torsteher Konstantin Poltrum hatte einen sehr guten Tag erwischt, kam auf 17 offizielle Paraden. "Wir haben zwar nur 15 notiert", so Jan Gorr nach dem Spiel, "aber ganz egal wie viele es waren. Die waren doppelt wichtig. Denn dadurch konnten wir zwölf Gegenstöße laufen und man hat ja gesehen, wie schwer es war gegen diese 5:1-Abwehr zu spielen."
HSC 2000 Coburg - HSG Krefeld 32:20 (16:10)
Optisch war das Spielfeld diesmal komplett in gelb und schwarz getaucht. Denn die Gäste spielten mit schwarzen Trikots und gelben Hosen, beim HSC war es genau umgekehrt. Ungewöhnlich gab Gorr im Tor diesmal Poltrum den Vorzug, Zeman stand auch im Angriff am Kreis. Vor dem ersten Treffer für Coburg ging ein kollektives Raune durchs Publikum, weil eigentlich der "glockenfreie" Zettermann hätte selbst werfen können und doch noch einmal quer passte auf Varvne.
Bei beiden Teams fanden zunächst lange nicht alle Bälle ihr Ziel, mal waren Pfosten oder Latte im Weg, mal zischten die Bälle am Tor vorbei oder wurden Beute der Torhüter. So blieb Max Jaeger zwei Mal in Folge von Außen ein Torerfolg versagt. Zudem schlichen sich Abspielfehler ins HSC-Spiel ein, so dass die Gäste dran blieben.
Am überzeugendsten agierten Billek & Co. wenn es schnell nach vorne ging. Mehrmals bemängelte HSG-Coach Gunnarsson das Rückzugsverhalten seiner Spieler, nahm nach 15 Minuten Sario eindringlich ins Gebet. Denn gegen die 5:1-Deckung der Krefelder, gegen die sich auch schon andere Teams schwer taten, fand der HSC nur ansatzweise Lösungen.
Als Poltrum einen Wurf von Jaeger frei vom Kreis parierte, gelang Neuhold mit dem abprallenden Ball ein "Empty-Net-Goal", da die Gäste eine Zeitstrafe abzusitzen hatten. Trotz einer Sechs-Tore-Führung gab es reichlich Redebedarf beim HSC an der Seitenlinie. Erst war Gorr im Zwiegespräch mit Schröder, wenig später mit Weber, dann mit Varve. Der Coburger Coach spürte, dass sein Team nicht locker lassen durfte. Bei aller schnellen Spielweise mahnte Gorr den sicheren Ball an, den sein Team nicht immer spielte.