Der deutsch-türkische Stadtratskandidat Alper Hasirci füht sich von seiner eigenen Gruppierung diskriminiert und kündigt an, die Jungen Coburger zu verlassen.
Zoff bei den Jungen Coburgern (JC): Alper Hasirci, der für die Wählergruppierung auf Listenplatz 5 für den Stadtrat kandidiert, erhebt schwere Vorwürfe gegen die JC-Spitze, allen voran gegen die beiden JC-Vorsitzenden Maximilian Forkel und Kurt Knoch. Zuletzt war bereits aufgefallen, dass Alper Hasirci einen recht eigenständigen Wahlkampf führt, sehr losgelöst von der eigentlichen JC-Kampagne. Unter anderem plakatiert Alper Hasirci sehr massiv auf dem Wochenmarkt und nennt sich forsch "offizieller Stadtratskandidat des Wochenmarkts". Das JC-Logo taucht auf seinen Plakaten nur sehr dezent auf.
Nach Tageblatt-Informationen gibt es zwischen Alper Hasirci und der JC-Spitze unter anderem Unstimmigkeiten wegen der offiziellen JC-Wahlempfehlung für den OB-Kandidaten der CSU, Christian Meyer. Die Jungen Coburger hatten unlängst mitgeteilt, dass die Entscheidung für eine Meyer-Empfehlung "mit großer Mehrheit" gefallen sei - also nicht einstimmig. Auf den Plätzen zwei und drei landeten demnach bei einer internen JC-Abstimmung die OB-Kandidaten Christian Müller (CSB) und Dominik Sauerteig (SPD).
Flirt mit Apfel?
Alper Hasirci wirbt aktuell mit einem eigenen Video, das ihn beim Bummel über den Wochenmarkt zeigt - dabei ständig an seiner Seite: OB-Kandidat Thomas Apfel (Pro Coburg). Für den heutigen Samstag hat sich Alper Hasirci noch mit weiteren OB-Kandidaten auf dem Wochenmarkt verabredet, wie er dem Tageblatt am Freitagmittag auf Anfrage sagte.
"Quoten-Türke"
Doch die eigentliche "Bombe" ließ Alper Hasirci dann am Freitagabend platzen. Auf Facebook veröffentlichte er ein zehnminütiges Video, in dem er zunächst einmal ankündigt, gleich nach der Kommunalwahl aus den Jungen Coburgern auszutreten. Zur Begründung führt er an, dass seit Monaten innerhalb der JC gegen ihn gearbeitet werde. Er unterstellt seinen JC-Mitstreitern sogar, dass sie einige seiner Wahlplakate abgehängt hätten, weil sie nicht der JC-Linie entsprechen würden.
Am meisten habe er sich aber darüber geärgert, dass er während der JC-Nominierungsversammlung von einem JC-Mitglied als "Quoten-Türke" tituliert worden sei - und niemand sei dagegen eingeschritten. Alper Hasirci, der Deutsch-Türke ist, fühlt sich diskriminiert und bezeichnet im Video die beiden JC-Vorsitzenden als "Heinis".
Von der JC-Spitze war am Freitag zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
Der Kandidat Alper passt so gut in die junge Truppe. Was soll ihm denn da das angebliche Rumlaufen hinter OB-Kandidat Apfel bringen?
Nicht nachzuvollziehen.