"Ziemlich beste Stimmen" im Juli auf Kloster Banz
Autor: Jochen Berger
Coburg, Mittwoch, 07. Mai 2014
Mit dem Kammerchor"Ziemlich beste Stimmen" widmet sich Chorleiterin Carolin Heckel anspruchsvoller Vokalmusik. Eine Kostprobe seines Könnens bietet das Vokalensemble Mitte Juli auf Kloster Banz.
Der Sängerkreis Coburg-Kronach-Lichtenfels hat ein neues Aushängeschild. "Ziemlich beste Stimme" nennt sich ein neu formierter Kammerchor, der nach einem Gastspiel zur Adventszeit in Salzburg nun erstmals auch in der Region zu hören sein wird. Unter Leitung von Carolin Heckel probt der Projektchor für einen Auftritt am 12. Juli im Kaisersaal von Kloster Banz.
Wie ist die Entscheidung für den ungewöhnlich klingenden Namen "Ziemlich beste Stimmen" gefallen?
Carolin Heckel: Das war die Erfindung eines Chormitglieds - als Gag, als schöne Idee, angelehnt an den Filmtitel "Ziemlich beste Freunde". Der Name ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu lesen. "Ziemlich beste Stimmen" - das verstehen wir als unser gemeinsames Ziel.
Zunächst war der Name ja als Provisorium gedacht. Soll der Name dauerhaft so bleiben?
Eigentlich ja. Im Chor finden alle den Namen ganz lustig und cool.
Wie hat sich die Auswahl der Sängerinnen und Sänger für diesen Chor ergeben?
Ich kenne durch meine Arbeit als Chorleiterin viele gute Stimmen und habe einfach Sängerinnen und Sänger eingeladen. Und nach der Auflösung des Kammerchors Coburg haben sich einige ehemalige Mitglieder dieses Chores uns angeschlossen - darunter auch Chorleiter Leopold Schindler.
Wie groß ist der Einzugsbereich dieses Chors?
Im Wesentlichen aus dem Bereich des Sängerkreises Coburg-Kronach-Lichtenfels, wir haben aber auch einige Mitglieder aus dem Raum Bamberg.
Der Chor ist ja im vergangenen Jahr als Projektchor für den Kulturaustausch zwischen Coburg und Salzburg gegründet worden. Jetzt ist für den 12. Juli in Banz ein Konzert in Vorbereitung. Soll dieser Projektchor also zur festen Einrichtung des Sängerkreises werden?
Sieht so aus. Durch die Auflösung des Kammerchors sind wir jetzt noch einmal um zehn, zwölf Stimmen verstärkt werden. Dadurch ist die Basis für eine kontinuierliche Arbeit breiter geworden. Denn natürlich können bei den Proben nicht immer alle Chormitglieder teilnehmen. Durch die Neuzugänge sind wir auch dann singfähig, wenn einige Stimmen fehlen.
Gibt es schon Überlegungen für weitere Konzerte?
Es gibt Überlegungen, Partnerstädte Coburgs zu besuchen und Kontakte aufzubauen. Aber konkret ist das alles noch nicht. Da bräuchten wir auch Partnerchöre, die wir dann nach Coburg einladen könnten.
Welches Repertoire soll im Mittelpunkt der Arbeit stehen?
Viele größere Chöre bevorzugen Oratorien, die Gesangvereine konzentrieren sich meist auf Volkslieder. Aber im Pop-Bereich oder unter den zeitgenössischen Werken gibt es viele Stücke, die hier eigentlich kein Chor singt. Darauf wollen wir uns konzentrieren. Auch die Brahms-Lieder, die wir für unser gemeinsames Konzert mit der "Kleinen Kantorey" in Banz ausgesucht haben: Wann hört man die schon einmal im Konzertsaal? Die sind wirklich schwer zu singen. Wir haben auch ein ganz tolles Stück von Camille Saint-Saens dabei, "Les fleurs et les arbres", das fast nie zu hören ist.
Was unterscheidet die Arbeit mit einem Projektchor von der Arbeit mit einem Gesangverein?
Bei einem Chor, der sich in der Regel jede Woche einmal trifft, ist natürlich immer auch die Gefahr da, dass etwas abstumpft. Außerdem haben immer weniger Leute jede Woche ganz regelmäßig Zeit. Kaum jemand will sich heute noch fest binden auf regelmäßige Proben beispielsweise jeden Dienstag. Bei einem Projektchor wie diesem freuen sich die Mitglieder auf die relativ wenigen Proben, die wir machen können. Jeder Einzelne bereitet sich dann auch schon zuhause soweit wie möglich auf die Proben vor.
"Liebesfreud & Liebesleid" im Kaisersaal
Termin :"Liebesfreud & Liedesleid" - Projektchor "ziemlich beste Stimmen" (Leitung: Carolin Heckel) und "Kleine Kantorey" (Leitung: Burkhard M. Schürmann), Anna-Maria Frankenberger (Harfe) - 12. Juli, 19 Uhr, Kaisersaal Kloster Banz
Der Projektchor "Ziemlich beste Stimmen" wird getragen vom Sängerkreis Coburg-Kronach-Lichtenfels. Der Sängerkreis vereint insgesamt nahezu 4000 Sänger in 162 Chorkategorien in der Region Coburg-Kronach- Lichtenfels. Seit 18 Jahren ist Günter Freitag Vorsitzender des Sängerkreises.
Carolin Heckel absolvierte ihr Studium der Kirchenmusik in München und an der Musikhochschule Detmold (Abschluss mit A-Examen). Anschließend folgte ein Aufbaustudium für Elementare Musikpädagogik Nürnberg. Nach mehrjähriger Tätigkeit als hauptberufliche Kantorin war sie insgesamt sieben Jahre an der Kreis-Musikschule Coburg beschäftigt. Derzeit ist sie als freischaffende Organistin, Chorleiterin und Musikpädagogin tätig.
Karten für das Konzert im Kaisersaal von Kloster Banz gibt es im Vorverkauf in der Tageblatt-Geschäftsstelle (Hindenburgstraße 3 a).
Kontakt Informationen per Mail unter carolin.heckel@freenet.de
Ausblick Sonntag, 13. Dezember, 17 Uhr, Adventskonzert Heilig-Kreuz-Kirche, Projektchor "Ziemlich beste Stimmen"