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Zackzack Hurra, das Baby der Coburger Königin ist bald da!


Autor: Ulrike Nauer

Coburg, Freitag, 10. Februar 2017

Denise Schikora ist die erste Gardekönigin beim Coburger Mohr, die während ihrer Amtszeit schwanger ist.
Gardekönigin Denise  Foto: privat


Die blau-weiße Robe der Gardekönigin ist wie eine Uniform, die von Regentin zu Regentin "weitervererbt" wird. Je nach Figur der Königin muss das Ballkleid natürlich mal etwas enger, mal etwas weiter gemacht werden. In dieser Faschingssaison musste es allerdings noch ein bisschen bequemer genäht werden als sonst, denn Gardekönigin Denise I. steckt sozusagen nicht allein in ihrem Kleid: Sie ist die erste Gardekönigin vom Coburger Mohr, die während ihrer Amtszeit schwanger ist.

Immerhin, der Geburtstermin, 5. April, passt perfekt in den närrischen Terminkalender, denn der Fasching ist dann schon seit fünf Wochen vorbei. "Wir hoffen, dass er so lange durchhält", sagt Denise Schikora lachend und streicht sich über ihren Bauch. Es wird also voraussichtlich kein kleiner Faschingsprinz werden.

Den stressigen Teil ihrer Amtszeit mit Auftritten und Reden hat die 22-Jährige schon hinter sich, nun kann sie sich zurücklehnen und sich schonen. Auf dem Plan stehen nun nur noch der Gaudiwurm am 26. Februar und mehrere Auftritte am Rosenmontag. Dann ist Aschermittwoch und damit die Amtszeit vorbei. "Dann kann ich mich ganz in Ruhe auf die Geburt vorbereiten."


Den Tanzsport im Blut

Seit 16 Jahren ist Denise Schikora beim Coburger Mohr aktiv, hat alle Klassen des Gardetanzes durchlaufen. Mit sechs Jahren fing sie in der Purzelgarde an und tanzte sich bis in die Köngisgarde hoch. Ihr Vater, Matthias Schikora, ist Präsident der Tanzsportgarde Coburger Mohr. "Ich bin damit praktisch groß geworden, das gehört zu mir."

Damit war auch der Weg zur Gardekönigin schon so gut wie vorgezeichnet: "Ich war einfach die nächste, als Dienstälteste", erzählt sie. Dabei war zunächst gar nicht klar, ob sie das Amt überhaupt würde antreten können. Denn wegen ihrer Schwangerschaft war klar, dass sie die komplette Saison als Tänzerin ausfallen würde. "Normalerweise ist man aber als Gardekönigin weiter aktive Tänzerin", erklärt sie. Doch Ramona Scholz, Cheftrainerin des Coburger Mohr, sei ihr sehr entgegengekommen, sagt Denise Schikora. Sie wurde zur Königin gekrönt und kann natürlich auch als Mutter später wieder tanzen, wenn sie will. "Bei der Königsgarde gibt es ja keine Altersbegrenzung. Ich hoffe, dass ich wieder aktiv einsteigen kann." Außerdem habe sie ja auch noch ihren Trainerschein. "Aber man merkt schon, dass man einrostet, wenn man länger nicht getanzt hat."


Lampenfieber gehört dazu

Im Rückblick ist Denise Schikora "froh, dass alles so kam wie es kam". Das Aufregendste in ihrer Amtszeit waren für sie die Reden, die sie halten musste. "Den Teil habe ich jetzt schon hinter mir - Gott sei Dank", sagt die 22-Jährige lachend, schränkt aber gleich ein: "Nein, ich fand's schon schön!" Als Gardetänzerin habe sie sonst immer einen Pulk Mädels um sich herum, doch als Königin sei man plötzlich auf sich alleine gestellt. Da gehört Lampenfieber und Nervosität doch irgendwie dazu.

Ihre Reden schreiben die Gardeköniginnen immer selbst. Man erzähle ein bisschen von der eigenen Geschichte, berichtet Denise Schikora. "Gleichzeitig muss die Rede ansprechend sein, die Leute sollen ja zuhören." Die Länge sei nicht festgelegt, jede Königin bestimmt selbst, wie lange sie sprechen will.

Das "Testpublikum" - Denise Schikoras Freund, Nick Gärtner - war jedenfalls angetan von ihrer Generalprobe: "Das hat sie gut gemacht!", versichert er. Doch selbst wenn beim Auftritt etwas schief gehen sollte, wäre das für die Gardekönigin kein Problem. "Das ist dann wenigstens authentisch", sagt sie. "Ich bin ja nicht perfekt - zum Glück!"

Ihren Freund Nick hat Denise Schikora während der Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau kennengelernt. Sie drückten gemeinsam die Schulbank. Nick Gärtner versucht, "sich mit einzubringen", wie er erzählt. Natürlich hat er seine Freundin auch schon zu Turnieren begleitet - und jede Menge Respekt vor der Leistung der Mädels bekommen. "Man sieht, dass es körperlich anstrengend ist." Dabei hatte er mit Tanzen gar nichts am Hut, bis er Denise Schikora kennenlernte. "Ich komme selbst aus dem Sportbereich, trainiere aber im Fitnessstudio." "Und im Moment", ergänzt seine Freundin lachend, "ist er mein Begleitschutz".