"Wundermittel" kommt bei Sonnefelder Feuerwehrübung zum Einsatz
Autor: Klaus Oelzner
Sonnefeld, Freitag, 20. Sept. 2013
Mit neuer Löschtechnik will die Feuerwehr im Brandfall den Flammen noch effektiver zu Leibe rücken. Ein spezielles Sonderlöschmittel aus den USA zeigte bei einer großen Übung seine beeindruckenden Fähigkeiten.
Ein Feuer bricht aus. Jetzt zählt jede Sekunde. Das Martinshorn ist in der Ferne zu hören. Die Feuerwehr ist rechtzeitig angekommen und hat den Brand schnell unter Kontrolle. Der Ernstfall eines Brandes trifft hoffentlich nie ein, aber dennoch muss die Feuerwehr regelmäßig trainieren.
Im Rahmen der Hauptübung als kam sogar ein Sonderlöschmittel zum Einsatz. "Die aus den USA kommende Flüssigkeit verbreitet sich bei den Landkreisfeuerwehren immer weiter", sagte Kommandant Dirk Bauer während der Demonstration im Freigelände eines Bauernhofes in der Weidhäuser Straße fest.
800 Grad Celsius wurden mit der Wärmebildkamera im Kernbereich der hell lodernden Flammen eines Holzpalettenstapels gemessen.
Der Stellvertretende Kommandant, Norbert Wurst, legte unter den Augen der staunenden Beobachter zur Demonstration zwei mit diesem Mittel behandelte Holzpaletten nach, die sich trotz der vorhandenen Hitze nicht entzündeten.
Das mit dem "Wundermittel" versetzte und herkömmlich per Schlauch verspritze Löschwasser machte dem Brandherd innerhalb weniger Sekunden den Garaus und ließ die Temperatur auf 30 Grad sinken. Eine ähnliche Reaktion hätte mit dem wesentlich aufwendigeren Schaumteppich erzielt werden können.
Inzwischen war eine rund 400 Meter lange Schlauchstrecke zum angenommenen Brandherd im landwirtschaftlichen Anwesen aufgebaut worden, um notwendiges Löschwasser zur "Brandbekämpfung" aus der Kläranlage parat zu haben.
2400 Liter Wasser pro Minute
Immerhin kann die auf einem Einsatzfahrzeug der Wehr montierte "Wasserkanone" pro Minute bis zu 2400 Liter Löschwasser verspritzen. Hand in Hand mit der Wehr kümmerten sich Helfer der BRK-Bereitschaft unter Führung von Heiko Lech um die Erstversorgung angenommen verletzter Personen. Sie wurden von Feuerwehrleuten mir Atemschutzgeräten in einem Stall aufgefunden und aus dem Gefahrenherd ins Freie gebracht.
Die Übung sollte unter möglichst realen Bedingungen erfolgen. Deshalb verzichteten wir absichtlich auf eine Sperrung der stark befahrenen Weidhäuser Straße", so Kommandant Bauer. Eine Maßnahme, die einige Autofahrer nicht würdigten. Mit unverminderter Geschwindigkeit fuhren sie an den mit Blaulichtern gekennzeichneten Gefahrenstelle vorbei. Das wurde auch während in der "Manöverkritik" im Gasthaus Bauersachs bemängelt.
Besonders gut versteckt hatte sich Felix Metzner Im Schweinestall, den Atemschutzträger auffanden und per Trage retten mussten. "Ich war erstmals als Opfer eingesetzt", sagte der Zwölfjährige voller Begeisterung, der schon seit einigen Jahren mit viel Elan zur Jugendfeuerwehr gehört.