Wo stecken wir uns an?

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Die Grafik zeigt, wie sich das Virus verbreiten kann
Die Grafik zeigt, wie sich das Virus verbreiten kann

Wer steckt sich wo und bei wem an? Eine grafische Darstellung des Landratsamtes zeigt, wie es gehen kann. Und: Dass wir es manchmal einfach nicht nachvollziehen können.

Diese Frage stellen sich im Moment wohl die meisten Menschen. Wo kommen die steigenden Inzidenzen her? Und wo stecken sich die Menschen eigentlich an? Die Antwort ist nicht eindeutig.

Diese Grafik des Landratsamtes ist nicht statistisch repräsentativ. Aber: Sie zeigt den typischen Verlauf einer Infektionskette, wie er nachverfolgt wurde. Beginnend bei der ersten infizierten Person ("Index"). Und sie zeigt: Oftmals geschehen Ansteckungen offenbar im familiären, häuslichen Bereich. Corinna Rösler, Sprecherin des Landratsamtes: "Wir können die Infektionen zur Zeit keiner Einrichtung zuordnen, das Geschehen ist nach wie vor diffus." Heißt: Es ist nicht die eine Baustelle, das eine Pflegeheim, der eine Betrieb, in dem ein Ausbruch sich ereignet hat. Und der dann die Inzidenz in die Höhe schnellen lassen könnte.

Keine Schwerpunkte

Wie die Grafik aber auch zeigt: Es sind nicht schwerpunktmäßig die Schulen oder die Arbeitsplätze, an denen die Infektionskette Fahrt aufnimmt. In diesem Fall haben ausgehend von der ersten infizierten Person zwei Kinder vier Mitschüler angesteckt. Die Partnerin beziehungsweise der Partner drei Menschen auf der Arbeit. Alle anderen Ansteckungen waren in der Familie und im häuslichen oder privaten Umfeld. Rösler: "Viele der Menschen, die positiv getestet werden, können sich einfach nicht erklären, wo sie sich angesteckt haben. Und es ist auch nicht so, dass besonderer Leichtsinn die Ursache wäre, die Menschen halten sich an die Vorgaben."

An vielen Orten kann man sich auch nicht anstecken, sie sind immer noch geschlossen. Was kann man also tun, wenn man die Regeln schon befolgt, und trotzdem noch das Risiko da ist, dass man sich mit dem Virus infiziert? Das Landratsamt kann nur appellieren: Vorsicht bei Kontakten an Arbeitsplätzen, beim Umgang mit Kollegen. Wo möglich, sollten Menschen im Homeoffice bleiben.

Aber: Wie soll man Kontakte innerhalb der Familie minimieren? Soll man seine Kinder nicht mehr in den Arm nehmen können? Kontakte innerhalb der Familie so zu reduzieren, gehe ja kaum. Aber auch hier ließe sich laut Rösler die Vorsicht steigern. "Auch an Ostern sollten die Menschen sich an die Regeln halten und sie nicht ausweiten, um vielen Osterbesuche machen zu können."

Testen, testen, testen

Und: Testen! Immer mehr testen, auch das sei eine gute Vorsichtsmaßnahme. Besonders, wenn an Ostern im Rahmen der Regeln doch Verwandte besucht werden sollen und man deshalb Sicherheit haben möchte. Auch die Selbsttests, die im Handel angeboten werden, auch im Onlinehandel, seien sinnvoll.

Sei ein solcher Test positiv, müsse man das Ergebnis rasch mit einem professionellen Test überprüfen oder so bestätigen lassen. Liefere ein Selbsttest aber ein "Negativ", sei das für den Moment ein relativ zuverlässiges Ergebnis, sagt Rösler.