Druckartikel: Wo Kindern in Coburg geholfen werden kann

Wo Kindern in Coburg geholfen werden kann


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Mittwoch, 08. Januar 2014

Immer mehr auffällige Kinder in Coburg rufen die Kooperationsbeauftragten von Kindertagesstätten und Grundschulen auf den Plan. Bei einer Info-Veranstaltung für Erzieherinnen gab's Tipps und Ratschläge von Fachleuten.
Eine Möglichkeit, motorisch oder psychisch auffälligen Kindern zu helfen: Beim heilpädagogischen Höfle in Gauerstadt zeigt Wolfgang Müller den Kindern, wie viel Spaß der Umgang mit Pferden macht.  Foto: CT-Archiv


Jedes dritte Kind, das in Coburg in die Schule kommt, ist auffällig. An dieser erschreckenden Zahl hat sich seit 2006 nichts geändert. Katja Fuß, die Kooperationsbeauftragte für die Kindertagesstätten, ist sich sicher: "Ohne die vielen Hilfsangebote, die es in Coburg gibt, wären es wohl noch mehr. Vor einigen Jahren war schon fast jedes zweite Kind betroffen!"
Insbesondere in den letzten Monaten gab es eine Reihe neuer Ansätze, die helfen sollen, auffälligen Kindern und ihren Eltern schon vor der Schuleinführung Unterstützung anbieten zu können. Ob das Screening-Verfahren oder der Beratungsführer "Kinder stärken", Katja Fuß und Jasmin Müller-Alefeld, die als Kooperationsbeauftragte für die Grundschulen zuständig ist, machen sich ständig neue Gedanken und entwickeln Ideen.
Mit der Informationsveranstaltung gestern in der Neuses Schule, zu der alle Mitarbeiter der Coburger

Kindertagesstätten eingeladen waren, soll das Netzwerk der frühen Hilfen in Coburg noch enger gestrickt werden.
Wie erkenne ich ein auffälliges Kind? Wo kann ich Hilfe erwarten? Was wird in Coburg alles angeboten? Fragen, die die Ansprechpartner des mobilen Fachdienstes für Kindertagesstätten, der mobilen sonderpädagogischen Hilfen an der Mauritiusschule und der Heinrich-Schaumberger-Schule, der heilpädagogischen Tagesstätte für Vorschulkinder, des Kindergartens der Begegnung und der interdisziplinären Frühförderung den 50 Teilnehmern beantworteten.

Hilfe annehmen

"Es wird immer wichtiger, sich Hilfe zu holen und den Eltern Ängste zu nehmen", sagt Katja Fuß. Die Zeiten, in denen die Kinder gleich an eine Förderschule geschickt wurden, seien vorbei, ergänzt auch die Rektorin Müller-Alefeld. Der Kontakt zu den Einrichtungen, die wissen, was zu tun ist, sei deshalb umso wichtiger. Letztendlich liege jedoch alles bei der Entscheidung der Eltern.
Die Kooperationsbeauftragten wissen um die Sensibilität des Themas. Deshalb betonen sie auch, dass die Angebote, die sie den Erzieherinnen und Lehrkräften machen, lediglich Empfehlungen seien, "eine Handreichung, die Sicherheit geben kann" und stets dem Wohle des Kindes diene.
Der Austausch und die Gespräche zwischen den Erzieherinnen und den Grundschullehrern sei mittlerweile sehr gut.

Wo gibt es Hilfe?
Mobile Sonderpädagogische Hilfe (MSH) - Mauritiusschule
Privates Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, Ansprechpartnerin Tina Göller-Kronawitter, Telefon 09561/ 814261.

Mobile Sonderpädagogische Hilfe (MSH) - Heinrich-Schaumberger-Schule mit den Förderschwerpunkten Wahrnehmung, Bewegung, Sprache, sozial-emotionale Entwicklung, allgemeine Denkfähigkeit, Gedächtnis, Konzentration und Aufmerksamkeit, Ansprechpartnerin Bettina Kreisler, Telefon 09561/319046.

Mobiler Fachdienst für Kindertagesstätten (MoFA) für Kindertagesstätten mit einem pädagogisch-frühpräventiven Angebot, Ansprechpartner Dieter Schwämmlein, Telefon 09561/2771738, und Gudrun Held, Telefon 09561/2771717
Interdisziplinäre Frühförderungmit Diagnostik und Therapie für Kinder mit Entwicklungsstörungen, Ansprechpartnerin Maria Galm, Telefon 09561/427090.

Heilpädagogische Tagesstätte für Vorschulkinder und der Kindergarten der Begegnung (integrativ) des Diakonischen Werkes, Ansprechpartner Achim Teuber und Sabine Groh, Telefon 09561/2771728.