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Witzmannsberger Schwimmhalle wird "Kulturbad"


Autor: Rainer Lutz

Witzmannsberg, Dienstag, 14. August 2018

Die Sanierung des ehemaligen Freizeitzentrum in Witzmannsberg läuft auf vollen Touren. Im kommenden Jahr soll es zu einem pulsierenden Ort werden.
Das Wandbild aus dem Jahr 1980 bleibt erhalten, wenn die Schwimmhalle zum "Kulturbad" wird, erklärt Bürgermeister Martin Finzel.Rainer Lutz


Ahorns Bürgermeister Martin Finzel kann nicht übers Wasser gehen. Er geht über eine Betonplatte, die dort liegt, wo früher Witzmannberger und ihre Gäste lustig planschten. Das Schwimmbecken im Freizeitzentrum ist Geschichte. Dafür wird gerade ein neues Kapitel zur Story der Einrichtung hinzugefügt. Die Sanierung läuft auf vollen Touren.
Lange genug hat es gedauert. Doch auch dafür gibt es Gründe. "Seit 2000 bin ich im Rathaus. Seit dem kenne ich die Frage, was mit dem Objekt geschehen soll", sagt Bürgermeister Martin Finzel (parteilos). Seit 2008 ist er selbst Bürgermeister, und immer wieder wurde diese Frage gestellt, immer wieder blieb eine Antwort schwierig. Wegen der alles andere als zentralen Lage, war es schwer, an Fördermittel zu gelangen, erklärt Finzel. Ohne kräftige Unterstützung war aber keine vernünftige Lösung machbar. Eine andere Frage war die, was nach einer Sanierung mit dem Freizeitzentrum anzufangen sei. Ein Konzept musste her.
Das liegt jetzt auf dem Tisch und trägt den Namen "Kulturbad". Was früher Schwimmbad war wird jetzt Kulturhalle. Die alte Kulturhalle wird abgerissen. Restaurant und Wohnung im Obergeschoss werden saniert.


Nur mit Förderung

Möglich wird das vor allem, weil es jetzt eben doch Fördermittel gibt. Das Vorhaben ist eines der ersten, die das Amt für ländliche Entwicklung mit Mitteln aus dem europäischen Förderprojekt ELER mit einem Betrag von annähernd 602 000 Euro unterstützt.
Die Sanierung des Restaurants und der etwa 100 Quadratmeter großen Wohnung im Obergeschoss wird nicht gefördert, aber von der Kommune gestemmt. Insgesamt wird von rund 1,8 Millionen Euro an Kosten für das Vorhaben ausgegangen. Die hohe Auslastung der Baufirmen, führte dabei ebenso zu Kostensteigerung wie notwendige Zusatzarbeiten, die erst nach Beginn der Arbeiten entdeckt wurden.


Irritierender Name

Dennoch sorgte der Name "Kulturbad" im Amt für ländliche Entwicklung durchaus für Irritation, wie der dort für das Vorhaben zuständige Abteilungsleiter Friedrich Bihler sagte. "Man fragte sich schon, ob wir neuerdings Bäder fördern", sagt er. Das ließ sich rasch klären - und er hat weitere gute Nachrichten für Ahorn. Die Gemeinde hat einen Antrag auf einfache Dorferneuerung für Witzmannsberg beim Amt für ländliche Entwicklung gestellt. Ahorn kann damit auch von den Förderprogrammen "Innen statt Außen" und "Flächenentsiegelung" profitieren. Die Gestaltung der Außenanlagen, so Bihler, kann dadurch mit 65 bis 80 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst werden. In der ersten Hälfte des kommenden Jahres soll das frühere Freizeitzentrum als neues "Kulturbad" dann wieder zu einem pulsierenden Kern in Witzmannsberg werden, der Veranstaltungen aus der gesamten Region dorthin locken kann.