Wirbel um Parkplatz-Pläne in Coburg
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Mittwoch, 21. Juni 2017
Händler sind entsetzt, die Bürgermeisterin versucht zu beruhigen: Die vom Tageblatt veröffentlichten Pläne sorgen für viel Gesprächsstoff.
Deutlich mehr Anwohnerparkplätze, dafür weniger Kurzzeitparkplätze - denn Kunden, die in die Coburger Innenstadt fahren, sollen lieber eines der vier Parkhäuser nutzen. Auf diesen kurzen Nenner lässt sich der Vorschlag bringen, den die Verkehrsplaner der Ingenieurgesellschaft Gevas Humberg & Partner aus München erarbeitet haben - und den das Tageblatt am Mittwoch exklusiv veröffentlicht hat.
Viele Händler reagierten - in den sozialen Medien, oft auch nur hinter vorgehaltener Hand, manchmal aber auch per Anruf im städtischen Bauamt - entsetzt. Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU) war daraufhin um eine Beruhigung der Gemüter bemüht und lud kurzfristig zu einem Pressegespräch. Ihr war es wichtig, zu betonen, dass die von der Stadt Coburg beauftragten Verkehrsplaner lediglich einen "Konzeptvorschlag" unterbreitet hätten, über den es nun zu diskutieren gelte.
Ebenso beteuerte Birgit Weber, dass ihr eine "Stärkung und Sicherung der Innenstadt" am Herzen liege, und zwar "in allen ihren Funktionen". Und mit diesen Funktionen meine sie sowohl einen leistungsfähigen Standort für den Handel als auch einen Standort für Wohnen und öffentliches Leben.
Aber was heißt das jetzt konkret? Weil der Konzeptvorschlag auch viele Punkte enthält, mit denen die Elektromobilität gefördert werden soll, wollte ein Pressevertreter wissen, ob letztlich eine autofreie Innenstadt gewünscht werde, wie sie bisweilen vor allem von den Grünen propagiert werde. "Ich bin keine Grüne", stellte Birgit Weber daraufhin fest. "Ich bin CSU - und deshalb stehe ich für den Handel, aber auch für das Wohnen in der Stadt."