"Wir schaffen das" - wie Christian Tremel den VfL Frohnlach retten will
Autor: Christoph Böger
Frohnlach, Mittwoch, 27. Mai 2020
Der Sportliche Leiter erstellt derzeit ein Konzept, wie es mit den "Blau-Weißen" weitergehen könnte.
Totgesagte leben bekanntlich länger. Und beim VfL Frohnlach ist noch lange nicht Schluss - zumindest schätzt der Sportliche Leiter Christian Tremel die aktuelle Situation des Fußball-Landesligisten positiver ein als viele andere. Nach dem "Alleingang" des stellvertretenden Vorsitzenden Klaus Schillig, der letzte Woche seinen Rücktritt und den der Firma Schillig als Hauptsponsor angekündigt und damit das Aus des Traditionklubs prophezeit hatte, packen die "Blau-Weißen" das Kämpferherz aus.
Konzept wird vorgestellt
Im Klartext: Tremel arbeitet an einem "Schmalhans-Konzept". "Wir schließen noch lange nicht zu. Der Schlüssel steckt zwar im Schloss, aber jetzt ist er erst einmal blockiert." Dieses Bild malt der ehemalige Regionalliga-Torhüter aus voller Überzeugung. Er ist guter Dinge, dass ein Großteil der Landesligaspieler die laufende Serie anständig zu Ende bringt. "Und das ohne jede finanzielle Aufwandsentschädigung", wie Tremel hofft.
Derzeit laufen intensive Gespräche in viele Richtungen. Am nächsten Mittwoch werden die Spieler des 18-köpfigen Landesligakaders über den Plan informiert. Details seien zwar noch offen, doch Tremel ist absolut zuversichtlich, dass seine Idee funktioniert. Mit Trainer Bastian Renk hat er einen wichtigen Mitstreiter bereits an Bord. Mit dessen Nachfolger - Marcel Burkhardt sollte als Trainer ab der neuen Serie die Elf übernehmen - wird am Freitag geredet. Dazu Tremel: "Marcel tut mir leid. Er hat für uns seinen guten Trainerposten in Sassanfahrt (Kreisliga Bamberg/Anm. d. Red.) im Winter aufgegeben."
Natürlich hätte die Nachricht Schilligs wie eine Bombe eingeschlagen und eine Art Schockstarre bei Spielern und Anhängern ausgelöst, doch nachdem alle Frust-Infos verarbeitet waren, seien einige Spieler nach reiflicher Überlegung zu dem Entschluss gekommen, unter allen Umständen weitermachen zu wollen. Zumindest vorerst. "Natürlich gibt es auch Spieler, die bereits bei anderen Klubs im Gespräch sind. Doch vorerst kann eh keiner wechseln", weiß Tremel, der davon ausgeht, dass die ausstehenden Spiele des VfL in der Landesliga stattfinden.
Sein Ziel ist es, dass Frohnlach nicht von der Fußballbühne verschwindet. Sollte das Team nämlich dreimal nicht antreten, würde es automatisch an das Tabellenende gesetzt und müsste ab der nächsten Saison in der untersten Spielklasse beginnen. Falls es dann überhaupt noch eine Mannschaft gibt.
"Das wäre der schlimmste Fall. Das wollen wir vermeiden. Ein Abstieg in die Bezirksliga wäre dagegen kein Beinbruch", gibt sich der Sportliche Leiter kämpferisch und schiebt hinterher: "Die Bezirksliga ist für uns eh die attraktivere Klasse. "