"Wir platzen in unserem Sportheim aus allen Nähten"
Autor: Astrid Hess
Coburg, Montag, 01. Oktober 2012
Die letzten Tage der beiden "Mini-Umkleiden" am Buchberg sind angebrochen. Es wird einen Neubau.
"Wir platzen am Buchberg aus allen Nähten und zumindest die Umkleidesituation soll sich im Frühjahr ändern," so die erleichterten Worte des Vorsitzenden Michael Holder. In einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten die Mitglieder einstimmig für den Neubau mit Umkleiden und Duschen.
Michael Holder und sein Stellvertreter Frank Forkel haben die Mitglieder auch umfassend über alle Planungen informiert. Bis zur Fertigstellung muss man mit den logistischen Problemen der alten Umkleiden noch leben.
Besonders durch die vielen weiblichen Mannschaften und die Doppelbelegung am Platz entstehen unüberwindbare Engpässe. 184 000 Euro Investitionssumme steht auf den Anträgen, die nun zum Finanzausschuss der Stadt Coburg und zum Bayerischen Landessportverband geschickt werden. Die prekäre Situation ist durch die gute Jugendarbeit des Vereins entstanden.
"Immer mehr Kinder und Jugendliche finden den Weg zum SV Ketschendorf. Wir sind schon lange kein kleiner Ortsteilverein mehr und haben den Sprung über die 300er Grenze bei den Mitgliedern vollzogen", klingt es sehr positiv in den Worten des Vorsitzenden.
Michael Holder weiß auch warum die Jugend gerne an den Buchberg kommt: "Wir haben noch ein Vereinsleben wie früher, man trifft sich im Vereinsheim und feiert gemeinsam Feste durch alle Generationen." Da ist es schon fast klar, dass der Verein auch noch echten Amateurfußball ohne bezahlte Spieler hat.
Seit der G-Jugend ein Team
Die aktuelle 1. Herrenmannschaft spielt seit der G-Jugend zusammen Fußball, das schweißt eben auch zusammen. "Wir wollen leistungsstarken Fußball auf einem guten Level spielen, aber bezahlen tun wir nur mit guter Kameradschaft." Beim SV Ketschendorf sind fast alle Jugendklassen besetzt und dies nicht nur bei den Jungen, sondern auch die Mädchen sind immer weiter im Vormarsch.
Eine ganz wichtige Rolle spielt hier auch die Zusammenarbeit mit der Grundschule in Ketschendorf und der Pestalozzischule. Die vielen aktiven Fußballer jeden Alters brauchen nun eben mehr Platz und der Vorsitzende ist auch von der Arbeit des Sportverbandes begeistert. Jürgen Heeb vom Sportverband erklärt hierzu: "Die Gelder vom BLSV kommen zur Zeit mit drei bis vier Jahren Verspätung zu den Vereinen und die Zwischenfinanzierung ist für die Vereine kaum zu stemmen. Deshalb bekommen die Coburger Sportvereine die Zinsen der Vorfinanzierung als Spende von der Sparkasse und weiteren Sponsoren."
Ziel: Neuer Rasenplatz
Viele Vereine klagen über Nachwuchsprobleme und fehlendes aktives Engagement, wenn es um das gesellschaftliche Leben im Verein geht. Beim SV Ketschendorf ist das erfreulicherweise ganz anders.
Tageblatt: Wie erklärt sich der Erfolg in der Jugendarbeit beim SV Ketschendorf?
Michael Holder: Wir sind eine Team das toll zusammenhält. Alle Erwachsenen engagieren sich in der Jugendarbeit. Wir haben mit Andreas Wolf und Maximilian Heller auch sehr junge Mitglieder in der Vorstandschaft. Es gibt kein Groß und Klein, sondern nur ein Wir.
Wie ist die momentane Situation im Trainings- und Wettkampfbetrieb?
Holder: Wir haben am Buchberg nur einen Rasenplatz und einen Hartplatz. Dies reicht schon lange nicht mehr aus. Michael Eckelt vollbringt logistische Meisterleistungen bei den Planungen, denn wir sind eben auch auf dem alten Platz unten in Ketschendorf, dem Rasenplatz an der Pestalozzischule und auf dem Kunstrasenplatz im Dr.-Stocke-Stadion untergebracht.
Da stellt sich ja unweigerlich die Frage nach den Zukunftswünschen des Vorsitzenden?
Holder: Der Neubau der Umkleiden ist schon ein ganz wichtiger Schritt, aber wir möchten gerne aus unserem alten Hartplatz einen weiteren Rasenplatz bauen. Dann könnten wir unsere Jugend wieder in der eigenen Heimat spielen lassen.