Wintereinbruch am Arbeitsmarkt
Autor: Redaktion
Coburg, Freitag, 04. Januar 2019
Insgesamt meldeten sich im Raum Coburg 47 Menschen mehr arbeitssuchend als im November. Trotzdem herrscht - gerade im Landkreis - Vollbeschäftigung.
Der Winter hat sich in diesem Jahr meteorologisch und konjunkturell im Dezember zurückgehalten. Zum Jahresausklang erhöhte sich die Arbeitslosenquote lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent. Im Agenturbezirk Bamberg-Coburg lag die Arbeitslosenquote seit April durchgängig nicht mehr über der Marke (3,0 Prozent) zur Vollbeschäftigung. Vor zwölf Monaten betrug sie 2,9 Prozent.
Zum Winteranfang stieg in der Vestestadt Coburg die Zahl der Arbeitslosen leicht um 26 (+2,3 Prozent) auf 1136. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs sie um 84 Personen oder 8,0 Prozent. Die höhere Arbeitslosigkeit resultiert zu 46,4 Prozent aus einem Anstieg der arbeitslosen Flüchtlinge. Ihre Zahl nahm seit 2017 um 39 auf 104 Personen zu. Die Arbeitslosenquote legte seit November um 0,2 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent zu (Vorjahreswert 4,7 Prozent).
Im Coburger Landkreis stieg mit Beginn der kalten Jahreszeit ebenfalls die Arbeitslosigkeit leicht an. Die Zahl der Menschen ohne Anstellung stieg im Dezember um 21 oder 1,5 Prozent auf 1449. Im letzten Jahr fiel der Anstieg um 52 Personen kräftiger aus. Vor zwölf Monaten waren 22 Menschen bzw. 1,5 Prozent mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote liegt mit 2,9 Prozent exakt auf dem Vorjahresniveau. Das ist weiterhin Vollbeschäftigung.
Sichtbar unter 10 000
Vor den Weihnachtsfeiertagen melden sich üblicherweise verstärkt Beschäftigte aus den witterungsabhängigen Außenberufen arbeitslos. Trotz des ersten saisonalen Anstiegs der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bamberg-Coburg um 4,0 Prozent (371 Personen), blieb sie Ende des Jahres mit 9755 Menschen sichtbar unter der 10 000er-Marke.
"Seit letztem Frühling haben wir im Arbeitsagenturbezirk Bamberg-Coburg Vollbeschäftigung und die Zahl der Arbeitslosen lag durchgängig unter der 10 000er-Marke", erläutert Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Der saisontypische Anstieg der Arbeitslosigkeit sei im Baubereich aufgrund der milden Temperaturen und der gut gefüllten Auftragsbücher um ein Fünftel schwächer ausgefallen als im letzten Jahr.
Der Großteil, mit 25,8 Prozent aller Neumeldungen betrifft Berufe in Produktion und Fertigung, weitere 19,0 Prozent im Bereich Verkehr und Logistik incl. Schutz und Sicherheit. Die Einstellungsbereitschaft bei den Betrieben ließ auch über die Feiertage kaum nach. So mancher Arbeitgeber sicherte sich jetzt kurzfristig seinen neuen Mitarbeiter für 2019. "Im Januar erwarte ich dennoch aufgrund des Winters einen üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit um bis zu 2000 Personen", so Glos.
Rauhnächte kündigen sich an
Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst die Gebiete Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels. Auch wenn der Winter sich im Dezember ziemlich rarmachte, stieg die Arbeitslosigkeit zum Jahresausklang in allen Regionen des Agenturbezirks erstmals leicht an.