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Windpark im Mönchrödener Forst: Höher als alles in der Region


Autor: Rainer Lutz

Rödental, Mittwoch, 10. April 2013

Ostwind will im Mönchrödener Forst acht Windkraftanlagen bauen.
Windkraft könnte in Rödental eine Zukunft haben - meint zumindest das Unternehmen Ostwind, das im Mönchrödener Forst acht Windräder errichten möchte. Foto: CT-Archiv


Die Höhe des Mönch rödener Forstes, da wo die Ortsverbindungsstraße von Mönchröden nach Rüttmannsdorf führt, liegt etwa 450 Meter über dem Meer. Sie ist bewaldet und eignet sich kaum für die Erzeugung von Strom durch Windkraft. So sieht es der für die Regionalplanung erstellte Windatlas. Die Firma Ostwind hielt den Standort noch vor drei Jahren auch nicht für "windhöffig" genug. Diese Meinung hat sich geändert.

Am Montag präsentierten Andreas Scharf und Frank Philipp Pläne für einen "Windpark Mönchröden". Der Standort hat für das Unternehmen, das in ganz Europa Windparks baut, an Charme gewonnen. Nach Erkenntnissen von Ostwind verfügt der Berg über "gute Anströmung" mit einer mittleren Windgeschwindigkeit von 5,9 Metern in der Sekunde auf einer Höhe von 137 Metern über Grund. Das Wegenetz ist bereits gut ausgebaut.

"Es wäre nur eine geringe Rodung erforderlich", versichert Scharf und der Wald gehört den Bayerischen Staatsforsten. "Wir hätten also nur einen Verhandlungspartner", sagt Scharf.

137 Meter ist die Nabenhöhe der Windräder neuester Generation. Anders als früher können diese mit längeren Rotoren von 126 Metern betrieben werden und den Wind so besser ausbeuten. Sie würden bei einer Strömung von drei Metern in der Sekunde beginnen, sich zu drehen und Strom zu erzeugen. Als Nennleistung werden 3,3 Megawatt angegeben. Wird der Wind schneller als 22,5 Meter in der Sekunde werden sie abgeschaltet. Derzeit hat Ostwind acht solcher Windkraftanlagen in der Karte für den Park eingezeichnet. Die kürzeste Entfernung zur Wohnbebauung hätte demnach ein Windrad, das 750 Meter von Waltersdorf stehen soll.

Beschattung durch die Rotoren könne für Rüttmannsdorf eine Rolle spielen, doch dieses Problem wäre durch ein entsprechendes Modul abzustellen, erklärte Scharf. Immer dann, wenn der Ort im Schatten der Rotoren liege, würden diese abgestellt.
So ganz glücklich waren nicht alle Stadtratsmitglieder mit diesen Plänen. Matthias Löffler (CSU) erklärte, er könne nicht zustimmen. Das Itztal zwischen Froschgrundsee und Oberwohlsbach werde schon durch die rechts der Itz geplante 380-kV-Trasse mit ihren über 60 Meter hohen Masten belastet. Da wäre es nicht zumutbar, auf der linken Seite noch die Windräder zu errichten, deren Naben rund doppelt so hoch liegen würden wie die Strommasten.

Thomas Lesch (SPD) erinnerte daran, dass bisher der Status eines Landschaftsschutzgebietes (LSG) als Ausschlusskriterium für einen Windpark-Standort gegolten habe. Der Mönchrödener Forst ist in seiner Gesamtheit als LSG ausgewiesen.
Dass der erzeugte Strom ja auch in das Netz eingespeist werden muss, bewegte Hans-Joachim Lieb (FW). Doch über einen Einspeisepunkt wolle sich Ostwind erst zu einem späteren Stand der Planung Gedanken machen, erklärte Scharf. Dabei setze das Unternehmen gern auf eigene Umspannwerke. Wo so ein Umspannwerk stehen könnte war dem Stand der Planung entsprechend natürlich noch nicht zu nennen.

Die Erfahrung von Andreas Scharf ist es, dass solche Windparks, die durchaus auch mit Kritik zu ringen haben, dann eine größere Akzeptanz bei der Bevölkerung finden, wenn sie mit kommunaler oder Bürgerbeteiligung errichtet werden. "Wir wollen diese kommunale Beteiligung bei allen Projekten haben", sagte Scharf. Das Risiko für Investoren sei gering. Banken würden ohnehin nur Mittel für das Projekt bereitstellen, wenn durch ausreichende Voruntersuchungen mit ausreichender Sicherheit von einem rentablen, sprich gewinnträchtigen Betrieb auszugehen sei.
Ob er dem Vorhaben von Ostwind zustimmen will, entschied der Stadtrat bei dieser Sitzung nicht. Die Fraktionen werden intern das Thema diskutieren.