Wiesenstraße: "Jeder Fleck wird zugeparkt!"
Autor: Ulrike Nauer
Coburg, Dienstag, 09. Oktober 2018
In der Wiesenstraße wächst der Ärger der Anwohner über die Parkmoral der Stadion-Besucher.
Wenn auf der Stocke-Sportanlage Fußball gespielt wird, ist in der Wiesenstraße jedes freie Fleckchen zugeparkt. Wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zum Training bringen oder später wieder abholen, ganz genauso. Die Anwohner sind genervt - vom Lärm, vom Verkehr und vor allem davon, dass sie in ihrer Straße selbst oft keinen freien Parkplatz mehr finden. Einer von ihnen ist Udo Sauerteig. Er wohnt direkt gegenüber der Stocke-Anlage und hat das Tageblatt auf die Zustände in der Wiesenstraße aufmerksam gemacht.
Am Schlimmsten sei es am Sonntagfrüh, wenn ab halb neun auf der Anlage nebenan die jüngsten Altersklassen Fußball spielten, schildert Udo Sauerteig, der Schicht arbeitet. Der "Krach" sei das eine, das andere seien die Eltern der kleinen Fußballer: "Die parken alles zu, teilweise sogar private Parkplätze", sagt Sauerteig und zeigt ein Foto: Seine Nachbarn haben extra ihre Mülltonnen auf die Straße geräumt, damit ihnen niemand die Einfahrt zuparken kann.
Dass an mehreren Stellen in der Wiesenstraße absolutes Halteverbot gelte, etwa in der Kurve beim Sportheim des TV 1848, interessiere offenbar niemanden, kritisiert Sauerteig. Und wenn man die Falschparker anspreche, müsse man sich noch beschimpfen lassen, berichtet er. "Das geht dich doch nix an", sei dabei noch eine der harmlosesten Antworten.
"Die werden auch noch frech!"
;Vor allem ärgert sich Sauerteig über die Mütter, die ihre Kinder abholen: "Die stellen sich einfach kreuz und quer, sogar auf unsere privaten Parkplätze, für die wir bezahlen müssen, und werden dann auch noch frech."
Wäre es nicht sinnvoll, in der Wiesenstraße Anwohnerparken einzuführen? Laut Ordnungsamtsleiter Kai Holland (siehe unten) geht das nicht so einfach. "Anwohnerparken ist kein Instrument zur Abschreckung", außerdem seien ausreichend Parkplätze vorhanden, auch in der näheren Umgebung.
Das kann Udo Sauerteig nicht nachvollziehen. "Natürlich ist der Bedarf da!" Wenn auf der Stocke-Anlage Veranstaltungen sind, würden er und seine Nachbarn keinen freien Parkplatz finden, und wenn dann vielleicht noch Besuch komme, schaue der erst recht in die Röhre.
Sauerteig und seine Nachbarn haben Unterschriften gesammelt und an Eberhard Fröbel, den Leiter des städtischen Sportamtes, übergeben. Dort hat man das Thema auch aufgegriffen und bereits mit anderen verantwortlichen Stellen wie der Polizei, dem Ordnungsamt, aber auch dem FC Coburg als Hauptnutzer der Stocke-Anlage Gespräche geführt. Das sagen die Beteiligten dazu: