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Wie wird Kastner sich entscheiden?


Autor: Simone Bastian

Coburg, Montag, 21. Oktober 2013

Tritt der OB noch mal an? Das Tageblatt erleichtert das Mitreden mit den ultimativen Argumenten.
Norbert Kastner  Foto: Simone Bastian/Archiv


Wer mit Oberbürgermeister Norbert Kastner über eine erneute Kandidatur reden will, erhält unterschiedliche Antworten. Von "Das sag ich Ihnen jetzt nicht" bis "So leicht wird es in Coburg nie mehr, OB zu werden, falls ich nächstes Jahr nicht mehr antreten sollte".

Ob oder ob nicht nochmal OB-Kandidat - diese Frage will Kastner beantworten, wenn er es für richtig hält. Das sagt er nicht nur Journalisten, sondern auch seinen Parteigenossen und der Stadtratsfraktion. Er will sich ja die Entscheidung vorbehalten, und seine Partei, die SPD, nimmt das hin. Weder seine lange Amtszeit (seit 1990) noch sein Alter geben in eine Richtung den Ausschlag. 54 wird er im Dezember - in diesem Alter sind andere Oberbürgermeister erstmals angetreten!

Für alle, die mitspekulieren wollen, hier die wichtigsten Argumente für beide Entscheidungen. Schließlich haben wir es schon immer gewusst!

Zwölf Gründe, warum Norbert Kastner er einfach noch mal zur Wahl antreten muss:

1. Er kann nicht anders. Wer soll es denn auch machen?

2. Er kann nichts anderes mehr außer Oberbürgermeister. Aus dem Anwaltsberuf ist er jedenfalls schon lange raus!

3. Um alle, die seinen Rückzug erwarten, vor den Kopf zu stoßen.

4. Norbert Tessmer wäre leider keine Verjüngung, auch, wenn's so ausschaut.

5. Kastner hat bislang keine/n Nachfolger/-in aufgebaut. Das heißt: Er will noch mal!

6. Wenn er nicht mehr antritt, fehlt der CSU ihr zentrales Wahlkampfmotto "Kastner muss weg".

7. Trau keinem unter 30 Jahren Amtszeit! Er hat erst 23,5.

8. Weil Männer über 50 jederzeit für Überraschungen gut sind.

9. Er muss erst die Stadtfinanzen wieder in Ordnung bringen und dafür sorgen, dass mehr eingenommen wird als ausgegeben.

10. Weil er die Einweihung der ICE-Strecke unbedingt noch als Oberbürgermeister mitmachen will - und die erfolgt erst 2017.

11. Weil er das Amt inzwischen auf sich zugeschnitten hat und in dem städtischen Konzerngeflecht (Wohnbau, SÜC, Regiomed, Sparkasse...) kein anderer mehr durchblickt.

12. Rente gibt's erst mit 67.


Zwölf Gründe, warum Kastner nicht nochmal kandidieren wollen sollte:

1. Die anderen wollen auch mal.

2. Er hat jetzt schon die längste Amtszeit aller Nachkriegsbürgermeister in Coburg.

3. Er sollte noch was vom Leben haben! Wird Zeit, dass er mal rauskommt!

4. Lobbyist für irgendeinen kommunalen Unternehmensverband ist doch auch ein schöner Job!

5. Er sollte es der CSU richtig schwer machen und Norbert Tessmer ranlassen.

6. Mit einigen Unternehmern in der Stadt wird er nie mehr Freundschaft schließen - ob das für Coburg gut ist?

7. Andere sollen auch mal Fehler machen dürfen.

8. Wenn es so weitergeht, muss er noch seine eigene Opposition spielen - der Stadtrat setzt ihm kaum noch etwas entgegen.

9. Er tritt mehr als Verwaltungschef und oberster Aufsichtsrat auf, weniger als Politiker.

10. Noch kann er eine schuldenfreie Stadt übergeben.

11. Die HUK-Coburg-Arena hat er erreicht, der Sport in Coburg boomt - was will er denn noch?

12. Als Berater und Gutachter für andere Gemeinden könnte er mit Sicherheit mehr verdienen - und braucht nicht Regiomed noch einen Hauptgeschäftsführer?