Wie sichern Sie die Rente?
Autor: Redaktion
Coburg, Dienstag, 08. August 2017
Vor der Bundestagswahl haben wir die Kandidaten zum verbalen Schlagabtausch geladen: Alexander Arnold (FDP) fordert Doris Aschenbrenner (SPD) heraus.
Die Regeln unserer Serie "Jeder gegen jeden" zur Bundestagswahl am 24. September im Wahlkreis Coburg/Kronach sind denkbar einfach: Jeder Kandidat darf jedem anderen Kandidaten eine Frage stellen. Nach der Antwort des Befragten hat der Fragesteller noch die Möglichkeit, darauf zu reagieren. Heute will Alexander Arnold (FDP) etwas von Doris Aschenbrenner (SPD) wissen.
Alexander Arnold: Wie wollen Sie mit Ihrer angedachten Rentenpolitik die Renten der zukünftigen Generationen mit einem bezahlbaren Beitragsniveau sichern?
Doris Aschenbrenner: Die Berechnungen des Bundessozialministeriums zeigen: Wenn alles so weiter läuft wie bisher, wird das Niveau der gesetzlichen Rente stark sinken - auf 41,6 Prozent bis 2045. Will man das aktuelle Rentenniveau allerdings halten, würde der Beitragssatz auf 26,4 Prozent im Jahr 2045 steigen.
Ich weiß, die FDP setzt an dieser Stelle auf private Vorsorge - das kann man sich allerdings nur als Gutverdiener leisten und bei den niedrigen Zinsen funktioniert das Konzept sowieso nicht: das Versicherungsunternehmen Generali kürzt zum Beispiel bis zu 27 600 Ruheständlern die bereits laufende Rente aus ihrer privaten kapitalgedeckten Rentenversicherung. Die SPD möchte ein sicheres Rentenkonzept ohne weitere Anhebung der Altersgrenze - die CDU hat im Gegensatz dazu ein Renteneintrittsalter 70 vorgeschlagen. Aus jeder Erwerbstätigkeit muss auch eine Absicherung für das Alter erwachsen.
Außerdem braucht es gezielte Verbesserungen für diejenigen, die am Ende eines langen Arbeitslebens keine auskömmliche Rente haben (Altersarmut). Ganz wichtig ist auch die gerechte Finanzierung der Rente. Die Beitragszahlenden dürfen nicht überfordert werden. Höhere Einkommen müssen über Steuerzuschüsse an der solidarischen Finanzierung ausreichend beteiligt werden.
Das heißt konkret: Doppelte Haltelinie: Gesetzlich festgelegtes Rentenniveau von mindestens 48 Prozent und Beitragssatz von 22 Prozent.
In einem ersten Schritt wird das weitere Absinken des Niveaus der gesetzlichen Rente umgehend gestoppt und mindestens auf dem heutigen Niveau stabilisiert. Dazu bringen wir direkt nach der Bundestagswahl ein Gesetz auf den Weg und ermöglichen den Menschen damit im Alter ein Leben in Würde. Wir sichern die verlässliche gesetzliche Rente als Fundament für die Sicherung des Lebensstandards im Alter.
Alexander Arnold: Nur Steuergeld ins System zu pumpen, ist keine langfristige Lösung, sondern wälzt das Problem nur auf die kommenden Generationen ab. Denn die ins Rentensystem fließenden Steuergelder fehlen dann an anderer Stelle. Die Arbeitswelt wird immer flexibler, digitaler und die Lebensläufe immer bunter und vielfältiger. Daran muss auch die Rente angepasst werden.
Hinweis der Redaktion: Argumente und Thesen stammen vom jeweiligen Kandidaten und sind redaktionell weder gegenrecherchiert, noch in irgendeiner Weise bearbeitet.