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Wie sich die gefilmten Kneipengänger im Coburger Steinweg fühlen


Autor: Christian Dreßel

Coburg, Dienstag, 03. April 2018

Überwachungskameras im Coburger Steinweg sorgen für unterschiedliche Reaktionen unter den Nachtschwärmern.
Seit Sonntagnacht hat die Polizei den Steinweg im Blick. Foto: Jochen Berger


Seit den frühen Morgenstunden des Ostersonntags sind die zwei Überwachungskameras im Steinweg, die der Polizeiinspektion Coburg Livebilder zur Verfügung stellen, probeweise in Betrieb. In der Vergangenheit war es oftmals zu gewalttätigen Auseinandersetzungen im Steinweg gekommen. Die Kameras sollen nun genau davor abschrecken, weshalb auch zwei Hinweisschilder installiert worden sind, und bei der Aufklärung von derartigen Verbrechen helfen.

Das Coburger Tageblatt hat sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei den Kneipenbesuchern
im Steinweg umgehört: Was halten diejenigen, die wirklich betroffen sind, von der Überwachung? Die Meinungen zu dem brisanten Thema fielen höchst unterschiedlich aus:

So sagte Stefan Schwämmlein: "Ich persönlich habe kein Problem mit der Überwachung, ein Kumpel von mir wurde schon mal zum Opfer im Steinweg. Wenn die Kameras nicht zur Abschreckung beitragen, dann sicherlich zur Aufklärung der Verbrechen."

Mandy Marix meinte dagegen: "Aus meiner Sicht sind die Überwachungskameras nutzlos. Es gab schon immer viel Gewalt im Steinweg und die wird es auch weiterhin geben - mit oder ohne Kameras."

Hannes Riedelbauch sah das Ganze skeptisch: "Für die strafrechtliche Verfolgung der Täter macht die Überwachung durchaus Sinn. Allerdings finde ich es aus Gründen des Persönlichkeitsrechts kritisch, dass alles gefilmt wird."

Nils Funk reagierte gelassen: "Ich selbst fühle mich nicht beobachtet. Das ist doch das Gleiche wie
an Bahnhöfen oder Flughäfen, da wird man auch ständig gefilmt. Ich denke schon, dass die Kameras für Abschreckung sorgen können."

Daniel Truckenbrodt findet die Kameras gut: "Die Überwachungskameras sind keine schlechte Idee. Sollte ich selbst zum Opfer einer Gewalttat werden, sind die Täter wenigstens gleich auf Band."