Wie Musik den Coburger Rathaussaal verwandelt
Autor: Jochen Berger
Coburg, Donnerstag, 11. Oktober 2018
Wie der Auftakt der neuen Kammermusikreihe im Rathaussaal den Zuhörern einen klangvollen Vormittag beschert.
Endlich. Kultur zieht ein in das Coburger Rathaus - musikalische Kultur. Möglich macht dies das Landestheater Coburg mit einer neuen Veranstaltungsreihe.
Mit Kammerkonzerten gastiert das Landestheater erstmals im Rathaussaal. Fünf Termine sind gebucht für diese Spielzeit. Zum Auftakt bewies ein Quintett in wechselnder Holzbläser- und Streicherbsetzung, dass sich der historische Rathaussaal mit seinem Parkett und seiner Holzdecke als akustisch tadelloser Kammermusiksaal eignet.
Nachdem der Saal bereits mehrmals in die (in diesem Jahr leider nicht stattfindende) Coburger Jazznacht einbezogen war, bewies die gut besuchte Matinee, dass in diesem Rahmen auch klassische Musik bestens zum Klingen gebracht werden kann.
Vier Instrumentalisten aus den Reihen des Philharmonischen Orchesters hatten sich für das Premierenkonzert einen renommierten Gast eingeladen - den Geiger Andreas Hartmann, Konzertmeister des MDR Sinfonieorchesters. Soloflötistin Marthel Witkowski, Solooboist Bernhard Forster, Solobratscherin Zhuo Lu und die Cellistin Renate Kubisch hatten gemeinsam mit Andreas Hartmann ein abwechslungsreiches Programm in wechselnder Besetzung einstudiert - vom Duo bis zum abschließenden Quintett aus der Feder des niederländischen Komponisten und Dirigenten Jan Koetsier.
Quartett von Mozart
Bei zwei Quartetten von Wolfgang Amadeus Mozart, dem Flötenquartett D-Dur und dem Oboenquartett F-Dur, erwiesen sich Coburgs Philharmonische Solisten und ihr Gast vom MDR als einfühlsam harmonierende Kammermusiker.
Mit feinem Gespür für Klangfarben loteten sie Mozarts Partituren ebenso detailgenau und lebendig aus wie die Serenade für Flöte, Violine und Viola von Max Reger, die - typisch für diesen Komponisten - einige heikle Aufgaben für die Interpreten bot.
Brillant interpretiert: Johan Halvorsens Passacaglia über ein Thema von Händel, bei der Andreas Hartmann und Zhuo Lu eine bemerkenswerte Klangfülle entfalteten.