Druckartikel: Wenn Cole Porter in Coburg auf Beethoven trifft

Wenn Cole Porter in Coburg auf Beethoven trifft


Autor: Jochen Berger

Coburg, Montag, 18. Oktober 2021

Wie das Janoska-Ensemble zum Saison-Auftakt beim Coburger "Verein" einlädt zum Besuch in einem ganz eigenen musikalischen Kosmos.
Das Janoska-Ensemble gastierte zum Saison-Auftakt beim Coburger Verein.Foto: Jochen Berger


Die Ouvertüre dieses Konzert-Abends hat nichts mit Musik zu tun. Denn am Anfang des Saison-Auftakts beim Coburger "Verein" steht ein gründliches und entsprechend zeitraubendes Prozedere mit Überprüfung und Kontaktdaten-Registrierung im 3G plus-Corona-Modus.

Verbunden damit ist eine keineswegs akademisch anmutende Viertelstunde Verzögerung, bevor das vierköpfige Janoska-Ensemble das Konzert-Podium im HUK-Foyer auf der Bertelsdorfer Höhe betritt. Wenige Takte später freilich sind derlei Beschwerlichkeiten schlicht schwungvoll wegmusiziert.

Mozarts Ouvertüre zur "Hochzeit des Figaro" lässt in einem Arrangement des Ensembles sofort hörbar werden, was dieses Quartett der drei Brüder Frantisek, Ondrej und Roman Janoska am Flügel und zwei Geigen sowie ihres Schwagers Julius Darvas am Kontrabass unter "Janoska Style" versteht - die scheinbar ganz selbstverständliche Verbindung von Klassik- und Jazz-Elementen, von Sinti- und Roma-Stilistik und schlicht mitreißender Virtuosität.

Bach und Beatles, Tschaikowsky und Jazz, Astor Piazzolla und Eigenkompositionen, Cole Porter und Beethoven passen im musikalischen Kosmos dieses Quartetts scheinbar mühelos zusammen. Heftiger Applaus.