Druckartikel: Weitblick mit Mundschutz bei Coburger Versorgungsbetrieben

Weitblick mit Mundschutz bei Coburger Versorgungsbetrieben


Autor: Winter

Coburg, Mittwoch, 12. August 2020

Die SÜC erhalten für ihr frühzeitiges, weitblickendes und umsichtiges Vorgehen in der Covid-19-Pandemie seit Ende Februar ein Zertifikat.
Plexiglasscheiben im SÜCenter in der Bamberger Straße sowie am Theaterplatz minimieren das Infektionsrisiko, zeigt SÜC-Geschäftsführer Wilhelm Austen (links). Das vorbildliche Pandemiemanagement des Coburger Versorgungsunternehmens bestätigt jetzt ein Zertifikat des Verbandes der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft.  Foto: Christoph Winter


Die SÜC Coburg ist für ihr Verhalten und für ihre Maßnahmen in der Corona-Pandemie ausgezeichnet worden. Am Mittwoch übergab der Staatssekretär aus dem bayerischen Wirtschaftsministerium, Roland Weigert, eine Urkunde an SÜC-Geschäftsführer Wilhelm Austen. "Als Betreiber kritischer Infrastrukturen ist die bayerische Energie- und Wasserwirtschaft gerade während der Corona-Pandemie besonders gefordert", so Weigert. Die Unternehmen hätten unverzüglich und eigenverantwortlich detaillierte Krisen- und Notfallprozesse erarbeitet und damit eine durchgängig sichere Versorgung mit Strom, Wasser, Gas und Wärme gewährleistet.

Der bestandene "Anti-Corona-Quick-Check" des VBEW (Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft) bescheinigt den Coburger Stadtwerken ein hervorragendes Pandemiemanagement. "Die Stadtwerke haben die technischen und organisatorischen Maßnahmen den Anforderungen der Pandemie angepasst, so dass Kunden und Beschäftigte optimal geschützt sind und die Versorgungssicherheit aufrechterhalten wird", erklärte der Staatssekretär.

Auch vom Branchenverband gab es Lob. "Die SÜC Coburg macht das in ganz hervorragender Weise, bekräftigte Detlef Fischer, VBEW-Geschäftsführer.

Bereits Ende Februar, "als noch niemand an einen Lockdown oder Beschränkungen dachte, gab es bei der SÜC erste Überlegungen, was das Coronavirus etwa für den Betrieb der Stadtbusse bedeutet", erinnerte Wilhelm Austen.

Der SÜC-Geschäftsführer zeigte sich nachgerade froh darüber, dass man frühzeitig auf das Infektionsrisiko reagiert habe.

So wurden im technischen Bereich des Coburger Versorgungsunternehmens Mitarbeiterteams getrennt, damit die Mitarbeiter der Wasser-, Strom- und Gasversorgung sich möglichst nicht gegenseitig infizierten. "Bislang haben sich zwei Mitarbeiter mit dem Coronavirus angesteckt", teilte Austen mit, "beide Infektionen geschahen außerhalb der SÜC und haben glücklicherweise einen moderaten Verlauf."

Wie in anderen Unternehmen auch, wichen die Mitarbeiter der Verwaltung ins Homeoffice aus. Maßnahmen waren weiter der Ein- und Ausstieg in die Stadtbusse nur durch die hintere Tür, im SÜCenter wurden Schutzscheiben installiert, die Kundenkontakte reduziert und Abstandsregelungen in der Kantine eingeführt.

Die Menschen in und um Coburg haben nach den Worten von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der SÜC GmbH ist, mit dem kommunalen Versorgungsunternehmen einen sicheren Partner. "Den Pandemiecheck haben die SÜC bestanden." Kunden und Mitarbeiter seien bestmöglich geschützt worden.

Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert sprach auch die schwierige Lage der Wirtschaft insgesamt an. Seiner Ansicht nach garantierten die dezentralen Strukturen im Land, dass schnell und wirkungsvoll auf die Krise reagiert werden konnte. "Die Versorgungssicherheit - Gas, Wasser, Strom, Wärme und Telekommunikation - hält das zivile Leben aufrecht", zeigte er sich überzeugt.

Mit dem "Anti-Corona-Quick-Check" wurden die technischen und organisatorischen Maßnahmen zum Pandemiemanagement über ein detailliertes Interview und eine ausführliche Vor-Ort-Begehung überprüft. Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft, erklärte, die Check-Liste habe insgesamt 151 Punkte umfasst.

Zweiter Lockdown wäre nicht verkraftbar

Wie im täglichen Leben gelte es, einen Mindeststandard von 1,5 Metern zu anderen Personen einzuhalten, die Handhygiene und Niesetikette einzuhalten und eine Mund-Nasen-Maske zu tragen, wo erforderlich. Nach wie vor sei das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus gegeben, "und wir dürfen keine zwei nebeneinander existierende Welten aufbauen". Einmal am Arbeitsplatz, wo Schutzmaßnahmen eingehalten würden, und in der Freizeit, wo sich mitunter ein völlig unbesorgtes Verhalten zeige. Einen zweiten Lockdown könnten Wirtschaft und Staat nicht verkraften, waren sich der Staatssekretär und der VBEW-Geschäftsführer einig. Roland Weigert teilte mit, dass im bayerischen Wirtschaftsministerium über einen Pandemiefonds nachgedacht werde. "Dieser soll sich im dreistelligen Millionenbereich bewegen."