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Weißenbrunn trauert um Pfarrer Arnold Kroll


Autor: Rainer Lutz

Weißenbrunn vorm Wald, Montag, 17. Sept. 2018

Arnold Kroll, der Pfarrer der Kirchengemeinde Weißenbrunn vorm Wald, ist am 14. September verstorben.
Pfarrer Arnold Kroll. CT Archiv Rainer Lutz


Das tiefe Brummen eines BMW-Motorrads sagte den Weißenbrunnern seit dem Herbst 2009: Der Pfarrer kommt heim. Von den ersten frostfreien Tagen im Frühjahr bis in den Herbst hinein war ihr Seelsorger am liebsten auf zwei Rädern unterwegs. Jetzt ist die BMW verstummt. Pfarrer Arnold Kroll ist tot. Er starb am 14. September im Alter von 61 Jahren.

Als er zum 1. Oktober 2009 nach Weißenbrunn kam, war er für viele der Wunschpfarrer. Er galt als einer, der den Menschen seiner Gemeinde nah ist, der auch mal auf dem Bulldog sitzt und Verständnis für seine Gemeindeglieder in einer Dorfgemeinschaft hat, nicht über oder neben dieser Gemeinschaft steht, sondern zu ihr gehört.

Arnold Krolls Leidenschaft für das Motorradfahren wurde Teil seines Berufs. Als Motorradpfarrer in der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Kirche und Krad erreichte er mit den Bikern einen Teil der christlichen Gemeinschaft, der am Sonntag vielleicht lieber auf dem Bike als in der Kirchenbank sitzt. Bei Motorradgottesdiensten im Kirchgarten der Weißenbrunner Dreifaltigkeitskirche holten sich Jahr für Jahr mehr als 100 Motorradfahrer Gottes Segen für die neue Saison.

Wenngleich die Pfarrstelle in Weißenbrunn auch offiziell nur eine halbe Stelle war, weil Arnold Kroll gleichzeitig Schulbeauftragter des Dekanats war, hatten die Weißenbrunner nie das Gefühl, nur "einen halben Pfarrer" zu haben. Arnold Kroll war stets mit ganzer Kraft für sie da.

Er fühle sich in Oberfranken wohl wie kaum anderswo, sagte Arnold Kroll bei seinem Antritt vor neun Jahren. In Brasilien geboren, wo Vater Eberhard als Pfarrer arbeitete, kam Arnold Kroll mit elf Jahren nach Deutschland. In Großwalbur ging er zur Schule, später besuchte er das Gymnasium Albertinum. 17 Umzüge ließen ihn weit herum kommen. Zuletzt nach Weißenbrunn. Es sollte ein Ankommen sein, keine Zwischenstation. Bei seinem Amtsantritt sagte er: "So Gott will und ich lebe, bleibe ich hier bis zu meiner Pensionierung. Zwölf oder dreizehn Jahre könnten das sein." Es wurden ihm nur neun Jahre gewährt.

Wer von Arnold Kroll Abschied nehmen möchte, kann das am Donnerstag, 20. September, von 16 bis 20 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche am offenen Sarg tun. Der Trauergottesdienst findet am Freitag, 21. September, um 13 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche statt, die Beerdigung anschließend auf dem Friedhof in Oeslau.

Die Familie von Arnold Kroll bittet die Trauergäste, bei dem Trauergottesdienst auf Blumen zu verzichten. Im Sinne des Verstorbenen wünschen sie sich stattdessen Spenden für seine Kirchengemeinde Weißenbrunn.