Weidhausen muss Straßen sanieren
Autor: Berthold Köhler
Weidhausen bei Coburg, Dienstag, 05. Mai 2015
Der Gemeinderat stimmt dem Ausbau der Hauptstraße und der Neuensorger Straße zu. Um nicht von den Kosten erschlagen zu werden, wird die Baumaßnahme auf zwei Abschnitte aufgeteilt.
Die Gemeinde wird noch in diesem Jahr den Ausbau der Hauptstraße und der Neuensorger Straße in Angriff nehmen. Weil dort die Fahrbahn und der Kanal teilweise in einem schlechten Zustand sind, wird das keine billige Angelegenheit: knapp 400.000 Euro, das zitierte Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) aus den Unterlagen des Ingenieurbüros Göhring. Weil diese Summe für die finanziell klamme Gemeinde ein bisschen viel ist, wird die Straßensanierung auf zwei Bauabschnitte aufgeteilt - einer beginnt heuer, einer im kommenden Jahr.
Die zu Beginn der Planungen geäußerten Befürchtungen, dass eine Aufteilung auf zwei Bauabschnitte zu erheblichen Mehrkosten führen werde, entkräftete Mönch. Freilich: Man wisse bei einer so großen Baustelle nie, was am Ende herauskommt - aber zwei getrennte Bauphasen seien finanziell solide machbar. Das insbesondere deshalb, weil die Straßensanierung demnächst als ein kompletter Auftrag ausgeschrieben und von einer Firma verwirklicht wird.
Die 680 Meter Gesamt-Baulänge werden dazu in zwei Abschnitte - Hauptstraße 34 bis Bieberbachbrücke (380 Meter) und Bieberbachbrücke bis Ortsausgang (300 Meter) - aufgeteilt. Dass schon der erste Abschnitt mit geschätzten Kosten von 231.000 Euro bei zehn Wochen Bauzeit deutlich über dem Haushaltsansatz von 160.000 Euro liegt, ist nach Informationen der Gemeindeverwaltung zu verkraften, weil schon jetzt die ungeplanten Mehreinnahmen bei 286.000 Euro liegen. Für den zweiten Teil im Jahr 2016 werden dann bei maximal zwei Monaten Bauzeit rund 160.000 Euro anfallen.
Michael Hofmann (CSU) brachte die Überlegung ins Gespräch, die Baustelle ohne die in den Plänen vorgesehene Ampelschaltung, aber dafür mit Vollsperrung in einem Zug durchzuziehen. Damit könnte es möglich sein, Geld zu sparen. Dies sei realistisch gesehen nicht möglich, erklärte der Bürgermeister. Alleine schon die Tatsache, dass man den Anwohnern ja die Zufahrt zu ihren Grundstücken ermöglichen müsse, spreche schon entscheidend gegen eine Vollsperrung.
Was aber klar abgesprochen ist: Eine von Walter Lorper (Freie Bürger) befürchtete "Winterbaustelle", mit einer nur provisorischen Schotterschicht von Dezember bis ins Frühjahr hinein, wird es nicht geben. Das wollen der Bürgermeister und die Verwaltung der Baufirma, die die Ausschreibung gewinnt, zu verstehen geben.
Hallstraße in der Warteschleife
Die Nachricht, "dass wir schlechte Straßen haben", war für Bernd Faber (SPD) nicht besonders neu. Deshalb brachte er mit der Hall- und Wiesenstraße zwei weitere Abschnitte ins Gespräch, die dringend saniert werden müssten. Dort ist die rechtliche Situation allerdings anders. Markus Mönch erläuterte, dass die Gemeinde bei Sanierungsarbeiten in der Hall- und der Wiesenstraße zwangsläufig eine Straßenausbaubeitragssatzung umsetzen müsse. Das heißt: Die Anwohner würden dabei, kräftig, zur Kasse gebeten.
Allerdings gibt es für die Straßenausbaubeitragssatzung derzeit bayernweit erheblichen politischen Gegenwind. Der Bürgermeister jedenfalls wollte es nicht ausschließen, "dass sich die Gesetzeslage da einmal ändert". Dann werde man sich als Gemeinde leichter tun, innerörtliche Straßen von Grund auf zu sanieren - weil man die Bürger dann finanziell nicht so stark belasten müsse. Sei dies der Fall, könne man dann auch schnell über die Hall- und die Wiesenstraße reden.