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Was Studierende in Coburg drauf haben


Autor: Simone Bastian

Coburg, Mittwoch, 01. Juni 2016

Angehende Architekten, Bauingenieure, Designer, Innenarchitekten präsentieren gemeinsam ihre Arbeiten
Anna-Maria Braun, Sarah Miller und Elisabeth Stölzl, Architekturstudentinnen im vierten Semester, setzen ihr Berghallen-Modell auf eine Landschaft aus Styropor. In ihrem Studienprojekt ging es um die mögliche Umnutzung der Berghallen auf dem Hofbräugelände. Foto: Simone Bastian


Es begann mit der Innenarchitektur: Seit 40 Jahren bietet die Hochschule Coburg diesen Studiengang an. 1989 veranstalteten die Fachrichtungen Innenarchitektur und Integriertes Produktdesign erstmals die "Coburger Designtage". Der Name und die Veranstaltung gehören inzwischen dem Coburger Designforum Oberfranken; die Designtage finden auch nicht mehr auf dem Gelände der Hochschule statt, sondern am ehemaligen Güterbahnhof.

Der Bereich am Hofbrauhaus heißt ab heute, Donnerstag, wieder "Designcampus open". Zum Teil läuft die Veranstaltung wie gehabt: Studierende präsentieren ihre Arbeiten zu verschiedenen Problemstellungen, ob es nun darum ging, ein provisorisches Theatergebäude für den Güterbahnhof zu entwerfen und im Modell zu bauen, oder ob sie grafisch darstellen sollten, wie Produktdesigner die Welt sehen.

Doch der offene Designcampus will mehr. Zum einen geht es darum, die Fakultät Design weiter zu einen.

Seit vier Jahren sind Innenarchitekten, Produktdesigner, Architekten und Bauingenieure gemeinsam auf dem Hofbräugelände untergebracht. Seither beteiligen sich auch die Architekten und Bauingenieure an dieser Werkschau der Studierenden. Und: Die Fachbereiche präsentieren immer mehr Gemeinsames. Denn später, im Berufsleben, müssen Designer, Architekten, Bauingenieure und Innenarchitekten auch zusammenarbeiten. Da sei es wichtig, die Sichtweisen der jeweils anderen zu kennen, meint Barbara Fuchs, Professorin im Fach Innenarchitektur.

Weil auf dem Campus ohnehin alle immer wieder zusammenkommen und etliche Studierende dort auch inzwischen wohnen, ist diese Zusammenarbeit längst selbstverständlich geworden.

Der Designcampus open soll das verstärken. "Das gemeinsame Organisieren von Feten hat auch in WGs Wunder gewirkt", meint Professor Friedemann Zeitler, seit kurzem Dekan der Fakultät. Geboten ist jedenfalls genug, angefangen bei der Ausstellung und Jubiläumsfeier der "Dienstagsreihe". 222 Vorträge zum Bereich Architektur haben mehrere Generationen Studierender schon im Rahmen dieser Reihe organisiert. 40 Jahre Innenarchitektur sind ebenfalls ein Grund zum Feiern; da werden dann auch die Erfinder der Designtage, die Professoren Werner Kintzinger und Auwi Stübbe, in der ehemaligen Braumeistervilla zu Gast sein.

Das Jubiläum konkurriert allerdings zeitlich mit einem anderen Event, nämlich dem ersten Coburger Hebocon. Bei diesem Wettbewerb treten einfache (selbst gebaute) Roboter gegeneinander an und versuchen sich, vom Spielfeld zu schubsen. "Lego ist erwünscht!", betont Prodekanin Anne Bergner. Erlaubt seien alle Kombinationen von Maschine und Material, "Hauptsache, es bewegt sich alleine". Der zugehörige Workshop zum Roboterbau richtet sich jedoch in erster Linie an 10- bis 14-Jährige. Erwachsene haben bei der "schatteNact" am Samstagabend (22 Uhr) ihre Chance: Da geht es ums Zeichnen von Aktsilhouetten. Ebenfalls am Samstag beschäftigt sich ein Wettbewerb für Studierende mit der Fassadengestaltung für das Studentenwohnheim, das dank einer Spende des Mäzens Otto Waldrich in der Leopoldstraße errichtet werden soll. Beteiligung der Coburger sei hier ausdrücklich erwünscht, betont der zuständige Professor Mario Trvtkovic.

Den heutigen Donnerstag prägen Vorträge aus dem Bauingenieurwesen. Es geht (meist) um Photovoltaikanlagen auf Gebäuden, aber auch um Riesenräder: Einer der Referenten ist Patrick Dallard von der weltweit tätigen Ingenieursgesellschaft Arup, die unter anderem am Bau des Riesenrads London Eye und der Allianz Arena beteiligt war. Alle Vorträge, Workshops und Wettbewerbe stehen grundsätzlich allen offen
Feiern kommt nicht zu kurz: Jeden Abend ab 18.30 Uhr gibt es auf dem Campus Livemusik mit Bands aus der Region.


Eine Auswahl aus den Veranstaltungen

Vortrag Patrick Dallard, Designing the Unusual, Donnerstag, 17.45 Uhr, Audimax.

Jubiläum I 222 mal Dienstagsreihe: 13 bis 19 Uhr Kurzvorträge im Audimax, Ausstellung im Foyer Neubau.

Jubiläum II "Facettenreich" - 40 Jahre Studiengang Innenarchitektur. Samstag, 15 bis 17 Uhr, Blick zurück anhand einer Zeitleiste, Blick voraus in Kurzvorträgen. Braumeistervilla und Bühne.

Roboterwettkampf Hebocon am Samstag, 14.30 Uhr, Neubau/Multifunktionsbereich, Anmeldung unter designcampus-open.de/hebocon-2016oder über Facebook/hebocon Campus Design.

Musik Jeden Abend ab 18.30 Uhr Livemusik mit mehreren Bands; Programm siehe designcampus-open.de; Sonntag, 11 Uhr, Jazzfrühschoppen mit der Bigband der Hochschule Coburg.

Ausstellungen Arbeiten von Studierenden sind im Hofbrauhaus, dem Neubau und in der Villa zu sehen. Hofbrauhaus: Bilder einer Stadt (Studierendenexkursion); "Bräustübl" mit überarbeiteten Möbeln, (beides erster Stock); Design-Weltkarten und weiteredDesignerarbeiten (zweiter Stock). Neubau (Hörsaalgebäude): Mülltrennung an der Hochschule, Modell einer neuen Skulptur fürs Hofbräugelände ("Tensegrety") (Erdgeschoss), Entwürfe und Modelle zu den Berghallen auf dem Hofbräugelände, Coburger Stadtmodell (zweites Obrgeschoss). Villa: Atmosphärische Räume - Angst, Geborgenheit, Euphorie (Obergeschoss).

Mehr Im Internet unter designcampus-open.de.