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Was Sie schon immer über Bier wissen wollten, war in Kipfendorf zu erfahren


Autor: Wolfgang Desombre

Kipfendorf, Montag, 19. Sept. 2016

Die oberfränkische Bierkönigin Christine Pollnick und der Brauereiinhaber Oskar Döllinger erklärten bei einer Bierprobe mit Verkostungswettkampf das Bier.
Am Bierverkostungswettbewerb versuchten sich auch Rödentals Bürgermeister Marco Steiner (links) und der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Kipfendorf/Thierach, Christian-Bernd Reinhardt. Bewirtet wurden sie von Oskar Döllinger und der Oberfränkischen Bierkönigin Christina Pollnick. Foto: Desombre


Die Dorfgemeinschaft Kipfendorf/Thierach hatte sich zeitgleich zum Eröffnungstag des Oktoberfestes etwas Besonderes einfallen lassen. Neben dem Besuch der oberfränkischen Bierkönigin Christina Pollnick stand ein Bierverkostungswettbewerb auf dem Programm.

Nach dem Büfett "rund um den Biergarten" informierten Bierkönigin Christina Pollnick und der Inhaber der Kaltenbrunner Brauerei Schleicher, Oskar Döllinger, über "500 Jahre Reinheitsgebot".

Dass sie Bierkönigin werden wollte, "weil ich gerne Bier trinke, wäre zu banal", sagte Christina Pollnick selbst, obwohl es stimme. "Das Brauereiwesen ist eine der interessantesten Branchen, ein vielfältiges Handwerk. Das fasziniert mich, das will ich gerne auch anderen näherbringen", erläuterte sie ihre Motivation.

Bei drei Einladungen für diesen Abend habe sie sich aus gutem Grund für Kipfendorf entschieden, sagte die charmante Bierkönigin und war sich somit der Sympathie der Rödentaler sicher. Schließlich sei sie in dieser Stadt auch für zwei Jahre gekrönt worden, fügte die 25-Jährige an.

Vier Zutaten sind notwendig, um Bier brauen zu können: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Er selbst habe bis zum 18. Lebensjahr kein Bier getrunken, sich aber seit seiner Kindheit mit Malz beschäftigt, erzählte Oskar Döllinger. "Ich bin ein Verfechter des Reinheitsgebotes", so der Inhaber der Kaltenbrunner Brauerei. Bier sei das einzige Lebensmittel, das unverändert dem Kunden angeboten werde. Man könne Bier auch in einer Woche herstellen, aber bei einer Reifezeit von sechs bis acht Wochen sei es für den Kunden bekömmlicher. Nur durch den Konsum könne das Brauereisterben aufgehalten werden. Die großen Brauereien würden das Geld in die Werbung investieren und weniger in die Produktion, sagte Döllinger. In den nächsten Jahren rechne er mit Angriffen von großen Brauereien auf das Reinheitsgebot.

Bier nach dem Einkauf im Kofferraum zu lagern, könne sie nicht empfehlen, sagte die Bierkönigin. Auch sollte es im Getränkemarkt, wo sie selbst eine Zeitlang gejobbt habe, nicht hell und warm, sondern kühl und dunkel sein. Deshalb bevorzuge sie kleine Brauereien und kaufe lieber dort einen Kasten Bier, sagte Christina Pollnick. "Da schmeckt es noch so, wie es schmecken soll." Und noch etwas Wichtiges teilte sie ihren Zuhörern mit: Bier sollte unbedingt im Kühlschrank stehend gelagert werden.

Döllinger wiederum zeigte sich als ein vehementer Gegner von Plastikflaschen. Inhaltsstoffe des Kunststoffs würden ins Getränk gelangen, sagte er und fügte hinzu: "Wir wissen nicht, was wir unserer Gesundheit damit antun."

Fachkundig erläuterten die beiden Bierexperten die Herstellung des Gerstensaftes und wussten auf die vielen Fragen stets eine erklärende Antwort. Dass Christina Pollnick nicht zu Unrecht diesen Titel tragen darf, war den Gästen des "Rödentaler Bierabends" schnell bewusst. Egal ob es sich um Hopfensorten oder um Malz handelte, die 25-jährige Oberfränkin wusste es einfach.
Beim Bierverkostungswettbewerb wurde schließlich der beste Bierkenner prämiert. Sieger des Wettbewerbs, an dem sich 21 Männer beteiligten, war Uwe Böhnel, gefolgt von Joachim Knoch und Christoph Schleicher.