Was Musik den Landkreis Coburg kosten darf
Autor: Rainer Lutz
Coburg, Mittwoch, 23. Oktober 2019
Die Förderung von Kultur kostet Geld. Der zuständige Ausschuss des Landkreises will sich damit beschäftigen, was an Angeboten in der Region vorliegt und eventuell seine Förderpraxis überdenken.
Wer die Musik bestellt, der bezahlt sie auch, heißt es. Damit Musik bestellt werden kann, muss es aber Menschen geben, die Musik machen können. Diese beschäftigten den Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Landkreises bei seiner jüngsten Sitzung in doppelter Weise.
Der Nordbayerische Musikbund fühlte vor, wie sich der Landkreis gegenüber Plänen stellt, die Gründung eines "Stadt-Kreis-Orchesters Coburg" zu unterstützen. Finanziell, versteht sich. Die Idee ist es, 50 bis 60 Musiker zu gewinnen, die aus Orchestern der Region kommen.
Diese sollen sich zu einem Orchester formieren, zusammen proben und zunächst nicht mehr als ein bis zwei Auftritte im Jahr gemeinsam gestalten. Gleichzeitig verspricht sich der Musikbund von der Vernetzung, die unter den Musikern dann nötig ist, dass auch die vorhandenen Orchester profitieren. Dies könne beispielsweise darin bestehen, dass die Klangkörper sich gegenseitig unterstützen, wenn etwa ein Instrument unterbesetzt ist.
Wie Brigitte Keyser vom Landratsamt den Ausschussmitgliedern erklärte, sei auch bereits ein Dirigent gefunden worden, der mit diesem Orchester arbeiten würde. Ein konkreter Antrag auf Bezuschussung liegt zwar noch nicht vor. Eine erste Kostenschätzung gibt es aber schon.
Neben einem Startkapital von etwa 10 000 Euro, wird demnach mit einem jährlichen Kostenaufwand von etwa 5000 Euro für Dozenten, Dirigenten, Probenwochenenden und Einzelproben gerechnet. Der Vorstoß wird ebenso der Stadt Coburg vorgetragen, mit der sich der Landkreis dann die Kosten für die mögliche Unterstützung teilen könnte.
Peter Jacobi (FDP) zeigte sich von dem Vorschlag begeistert. Gebe es doch hervorragende Musiker in der Region, die, zu einem Klangkörper vereint, gewiss ein hohes Niveau erwarten lassen könnten. Die Stadt Coburg, so Brigitte Keyser, stehe dem Vorschlag offen gegenüber. Dies, nicht zuletzt, weil die Stadt zurzeit nicht mehr über ein eigenes Orchester verfügt, das bei entsprechenden Anlässen auftreten könnte.
Positiv mit Vorbehalt
Bei aller positiven Grundstimmung fiel es dem Ausschuss doch schwer, schon vorab Zusagen für eine Bezuschussung zu geben, war doch einen Tagesordnungspunkt zuvor, der Antrag der Musikschule Coburg zur Diskussion gestanden, sie finanziell zu unterstützen.