Was kostet die letzte Ruhe im Raum Coburg?
Autor: Simone Bastian
LKR Coburg, Montag, 06. Dezember 2021
Die Gräber sollen heute möglichst klein und pflegeleicht sein. Trotzdem werden sie in vielen Gemeinden teurer.
Zuständig für die Friedhöfe sind nach dem bayerischen Bestattungsgesetz Kommunen, Kirchen oder andere öffentlich-rechtliche Träger, also anerkannte Religionsgemeinschaften. Privatfriedhöfe kann es daher in Bayern gar nicht geben. Selbst für den "Ruheforst Tambach" ist die Gemeinde Weitramsdorf in einer Liste von "Naturfriedhöfen" des Bayerischen Innenministeriums als Friedhofsträger genannt, auch wenn die Gemeinde für die Belegung und Abrechnung nicht zuständig ist.
Eine Grafik der Friedhöfe im Coburger Land finden Sie hier.
Große Auswahl an Grabstätten
Die meisten Gemeinden veröffentlichen ihre Friedhofsgebühren im Internet. Da ist die Auswahl groß: Reihen-, Einzel-, Doppel- und Familiengräber finden sich da, Urnenfächer und halbanonyme Urnengräber. Gräber für Kinder sind günstiger als die für Erwachsene, weil kleiner. Wer ein Erdgrab bestellt, hat es im Coburger Land in der Regel für 30 Jahre sicher, die Liegezeit in den Urnengräbern ist kürzer. Spitzenreiter bei den Grabgebühren ist Sonnefeld, am günstigsten ist die letzte Ruhe - noch - in Dörfles-Esbach. Dort wird die Friedhofsgebührensatzung gerade überarbeitet, sagt Bürgermeister Udo Döhler. "Wahrscheinlich wird das bei uns um etliches raufgehen." Denn die Friedhöfe dürfen für die Gemeinden kein Drauflegegeschäft sein.
"Kostenrechnende Einrichtung" lautet hier der Fachbegriff. Laut Döhler müssen alle Kosten einberechnet werden, also auch die kalkulatorischen Zinsen und die Abrechnungen. Diese Kosten müssen dann über Friedhofsgebühren wieder eingenommen werden. Doch die Berechnungen enthalten mehrere Unbekannte: Wie viele Menschen sterben pro Jahr, und wie wollen oder sollen sie bestattet werden? "Zu 90 Prozent Urnenbeisetzungen" lautet die einhellige Antwort bei einer Umfrage in einigen Gemeinde- und Friedhofsverwaltungen. Damit, so sagt es zum Beispiel der Sonnefelder Bürgermeister Michael Keilich, haben sich die Verhältnisse innerhalb der letzten 20 Jahre stark verändert. Waren bis in die 90er-Jahre hinein die Erdbestattungen noch die häufigere Form, so gehe der Trend nun zur Urne.
Die Unterschiede zwischen den Friedhofsgebühren sehen Sie hier.