"Walküre" muss in Coburg bis Ende März warten
Autor: Jochen Berger
Coburg, Mittwoch, 05. Januar 2022
Warum die Premiere des zweiten Teils der "Ring"- Tetralogie am Landestheater Coburg verschoben wird und welche Produktionen zudem geplant sind.
Wagner-Fans in der Region müssen sich nun doch noch etwas länger gedulden. Der Grund: Die eigentlich für den 6. Februar geplante Premiere "Die Walküre" am Landestheater ist erneut verschoben worden. Schuld daran ist die Corona-Krise - allerdings nicht, weil derzeit keine Vorstellungen möglich sind, sondern weil ein aufwendiges Projekt wie Wagners "Walküre" bei derzeit maximal 25 Prozent Platzauslastung aus kaufmännischer Sicht einfach keinen Sinn ergibt.
Diese Entscheidung hatte sich nach der Entwicklung der Inzidenzwerte in den letzten Wochen bereits abgezeichnet. Neuer Premieren-Termin soll der 27. März sein - anstelle der ursprünglich geplanten Premiere von Verdis "Falstaff", die auf die nächste Spielzeit verschoben wird, wie Intendant Bernhard F. Loges auf Nachfrage erklärte.
Mit Tests, Masken und Abstand
Die Proben für Wagners "Walküre" laufen unterdessen "weiter bis zur ersten Hauptprobe", erklärte Loges: mit regelmäßiger Testung, FFP2-Masken und nur bei genügend großen Abständen ohne Maske. Mit der Verschiebung verbindet Loges die Hoffnung, "dass wir dann für ein großes Publikum spielen können." Aber auch für den Fall, dass Ende März noch strikte Beschränkungen der Besucherzahlen gelten sollten, sei Vorsorge getroffen.
"Dann nehmen wir ,Die Walküre' mit ins Globe", sagt Loges: "Mit einigen Anpassungen wäre die Produktion auch im Globe möglich."
Die Entscheidung für "Die Walküre" und damit für die Verschiebung von "Falstaff" war aus seiner Sicht unausweichlich: "Da muss man auch mal wirtschaftlich denken." Schließlich seien die Bühnenbilder für "Die Walküre" schon gebaut gewesen, auch der Probenprozess hatte schon begonnen.
"Alcina" am 20. Februar
Zur Erinnerung: Der erste Teil der Tetralogie, "Das Rheingold", hatte bereits Ende September 2019 erfolgreich Premiere in Coburg gefeiert. "Die Walküre" war dann in der Saison 2020/21 geplant, musste aber wegen der Corona-Krise verschoben werden.
Viele weitere Projekte des Landestheaters sind von Verschiebungen - vorerst - nicht betroffen. Allein im Januar und Februar ist eine Reihe von Premieren geplant. Den Auftakt soll die Premiere des Klassenzimmerstücks "Paul" am 21. Januar bilden. Genau eine Woche später (Freitag, 28. Januar, 20 Uhr) wird sich das Ballett mit seiner Premiere "First Steps" in der Reithalle anschließen. Unter diesem Motto präsentieren sich Tänzerinnen und Tänzer des Balletts als Choreographen.