VSG Coburg/Grub: Peter Pillmann tritt zurück
Autor: Christoph Böger
Coburg, Freitag, 23. November 2012
"38 Jahre Volleyball, davon 22 in verantwortungsvoller, ehrenamtlicher Funktion schüttelt man sicher nicht so einfach ab", erklärt der bisherige Teammanager des aufstrebenden Volleyball-Zweitligisten VSG Coburg/Grub. Peter Pillmann war äußerst aktiv, viele Jahre im Vorstand des Fusionsvereins tätig.
Doch seit Mittwochabend ist diese Ära vorbei. Er erklärte überraschend seinen sofortigen Rücktritt. Dieser ist ihm nach eigenen Worten allerdings sehr schwer gefallen. Am Donnerstagabend verabschiedete er sich von der Mannschaft, der er viel Glück für die Zukunft wünschte.
Mit einer Kurzmail informierte Pillmann später die Öffentlichkeit: "Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich weiter an die Mannschaft und den Trainer glaube und sehr stolz auf das gemeinsam Erreichte bin. Die Typen und Charaktere der Spieler passen in diesem Jahr so gut zusammen, wie nie zuvor. Leider war das im Orga-Team nicht der Fall."
Und weiter schreibt Pillmann: "Für mich war diese Entscheidung, die mir nicht leicht gefallen ist, ein Frage von Ehre und der Achtung vor anderen Menschen." Viel mehr wollte der phasenweise sehr frustrierend und durchwegs enttäuschend klingende Manager aber nicht zu seinem Rücktritt sagen.
Und noch ein weiterer, langjähriger VSGler trat zurück: Hallenkoordinator Klaus Köhler, nicht weniger als 40 Jahre bei der VSG Coburg/Grub in verantwortlicher Position tätig. Wie der Polizist aus Grub gegenüber dem Tageblatt bestätigte, sitzt er mit Pillmann in einem Boot: "Es lag am Klima." Es habe "Querelen" gegeben. Der Punkt, eine "Deadline", wie es Köhler bezeichnet, sei übersprungen. "Da kann man nicht gemeinsam weitermachen. Dann geht nichts mehr. Vor allem im "menschlichen" Bereich sei die Entwicklung im "Orga-Team" schlecht gewesen. Am Donnerstag legte er sein Amt nieder.
Auch Köhler wünscht dem Team weiterhin viel sportlichen Erfolg. Die "Maric-Truppe" hätte es, so wie sie heuer auftritt, verdient. "Aber leider gibt es in anderen Bereichen weniger gute Zusammenarbeit. Nach über 40 Jahren Volleyball in Grub und Coburg ist mir die Entscheidung sehr schwer gefallen."
Während der für die Öffentlichkeitsarbeit bei der VSG Coburg/Grub zuständige Frank Heumann erstmals in seiner jungen Amtszeit recht sprachlos wirkte - "Ich bin schockiert, dazu kann ich jetzt gar nichts sagen, weil ich keinerlei Hintergründe kenne. Ich weiß nur, dass jetzt sehr viel Arbeit auf uns zukommt, die wir aus der Situation heraus meistern müssen" - zeigte sich der Vorsitzende des Fördervereins Michael Dehler enttäuscht: "Ich bedauere die Entscheidung von Herrn Pillmann, da dieser über mehrere Jahrzehnte das Gesicht der VSG war und am Aufstieg der 1. Mannschaft von der Bayernliga bis zur 2. Bundesliga maßgeblich beteiligt war. Dass Hallenkoordinator Klaus Köhler auch sein Amt niedergelegt hat, wird im Verein genauso bedauert."
Dehler weist darauf hin, dass die zeitlich in knapper Folge eintretenden Rücktritte große Lücken im Verein hinterlassen werden. Der Verein arbeite aktuell daran, diese Lücken vorab durch Mehrarbeit der Verantwortlichen zu schließen und überlegt über langfristige Möglichkeiten.
Torsten Spiller soll im Interimsmanagement die Leistung des Hallenkoordinators übernehmen. Er selbst, Michael Dehler, wird zunächst das Amt des Bundesliga-Managers kommissarisch übernehmen. oph
Der Kommentar
von Christoph Böger
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