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VR-Bank geht - Filialen-Sterben in Niederfüllbach bereitet Sorgen


Autor: Gabi Arnold

Niederfüllbach, Dienstag, 15. Juli 2014

Wo sollen die Niederfüllbacher künftig ihre Bankgeschäfte erledigen? Auch die VR-Bank hat sich zurückgezogen.
Die VR-Bank hat ihre Filiale aufgeben, der Container mit Geldautomat und Kontoausdrucker soll aber vorerst erhalten bleiben.  Foto: Gabi Arnold


Nachdem bereits die Sparkasse Coburg Lichtenfels ihre Filiale in Niederfüllbach geschlossen hatte, gibt es nun auch keine VR-Bank mehr in der Gemeinde. Wie Bürgermeister Martin Rauscher bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats erklärte, hat die VR-Bank die Zweigstelle aufgegeben. Der Container mit Geldautomat und Kontoausdrucker sollen aber vorerst bestehen bleiben. Wie lange, dies hänge davon ab, wie die Kunden den Service nutzen. Wie Rauscher weiter erklärte, hatten sich die Hoffnungen, dass nach der Schließung der Sparkasse der Publikumsverkehr in der VR-Bank zunehme, nicht erfüllt.

Auch bürokratische Hürden hätten die Schließung veranlasst. Rauschers Worten zufolge müssen in einer Fiale mindestens zwei Angestellte beschäftigt sein, aus Sicherheitsvorschriften oder Verbraucherschutz-technischen Maßnahmen.



"Beratung und Geldausgabe müssen getrennt werden", erläuterte Rauscher. Tina Großmann (ÜWN) wies darauf hin, dass die Senioren einen Geldautomat zentral im Ort benötigen. Marita Pollex-Claus (CSU) beklagte, dass der Container leider als Aufenthaltsraum "missbraucht" werde. Erika Krauß (SPD) sieht langfristig keine Hoffnung, dass die VR-Bank den Automaten-Standort erhalte.

Das Gebiet um die ehemalige VR-Bank Geschäftsstelle zählt auch zu den Maßnahmen der Städtebauförderung des Bauabschnittes 3, der nun in Angriff genommen werden soll. Dieser Abschnitt wird nach dem Willen des Gremiums dem zweiten Bauabschnitt vorgezogen.

Wegen der Aufgabe der Filiale müssen auch die Planungen, zum Beispiel die Parkplätze, neu überdacht werden. Diese Situation war Ingo Jacobsen und Klaus Täuber vom Planungsbüro Strunz bei der Sitzung allerdings noch nicht bekannt. Die beiden Planer stellten ein erstes Konzept der "Ortskernsanierung Bauabschnitt 3" vor.

Baubeginn frühestens 2015

Es geht um die Umgestaltung der Parkstraße, den Abbruch des Brückenbauwerkes über den Füllbach und den Neubau der Brücke.

Der Vorschlag des Bürgermeisters, eine separate Fußgängerbrücke anzubringen, ist nicht realisierbar. In die Gesamtgestaltung sollen die Einfriedungen von privaten Grundstücken einbezogen werden. Eigentümer können im Rahmen der Städtebauförderung eine Unterstützung erhalten. Zunächst soll die grundsätzliche Bereitschaft abgefragt werden. Baubeginn: frühestens 2015.


Auch das Thema Geschwindigkeitsbeschränkung beschäftigte das Gremium. Der Einkaufsmarkt Edeka und die Firma Brandt hatten laut Rauscher gebeten, die 30er-Zone Am Schafsberg aufzuheben. Nach eingehender Diskussion beschloss das Gremium gegen die Stimmen von Rauscher und Thomas Schöllchen (ÜWN) die Beschränkung beizubehalten. Weil sich in der Seilersgasse keine Schule mehr befindet, wird dort der verkehrsberuhigte Bereich aufgehoben und stattdessen ein 30er Zone eingerichtet.

Abgelehnt wurde der Antrag einer Bürgerin, eine Trainingsstrecke für Inline-Skater im Bereich des Neubaugebiets Herrschaftsfeld zu genehmigen.