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VR-Bank Coburg/Sonneberg erzielt Rekorde


Autor: Florian Hecky

Coburg, Samstag, 27. April 2013

Die Genossenschaftsbank schüttet sechs Prozent Dividende aus und stellt 400000 Euro für regionales Sponsoring bereit. Die Vorstände hadern allerdings mit einigen Regelungen auf nationaler und europäischer Ebene.
Zentrale der VR-Bank am Coburger TheaterplatzFoto: Jochen Berger


Coburg — Mit einer um neun Prozent gestiegenen Bilanzsumme von 1,23 Milliarden Euro bleibt die VR-Bank Coburg die größte Genossenschaftsbank in Oberfranken. Diese Zahlen verkündeten die Vorstände Karlheinz Kipke und Wolfgang Gremmelmaier am Donnerstagabend in der Vertreterversammlung der Genossenschaftsbank und erläuterten sie am Freitagvormittag beim Pressegespräch.
"Wir konnten hervorragende Ergebnisse präsentieren", zeigte sich Vorstandsvorsitzender Karlheinz Kipke erfreut. "Vor vier Jahren waren wir noch froh, die eine Milliarde überschritten zu haben. Jetzt haben wir erneut ein deutliches Plus verzeichnet", resümierte Kipke. Die "stolzen Zahlen" zeigten, dass die VR-Bank die eigene Position im Wettbewerb mit anderen Geldinstituten im Wirtschaftsraum Coburg/Sonneberg ausbauen und Marktanteile hinzugewinnen konnte.
Das Kreditvolumen ist im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent auf 445 Millionen Euro angewachsen. Die Basis für das gut laufende Kreditgeschäft sei vor allem das hohe Eigenkapital von inzwischen mehr als 85 Millionen Euro. Damit übertreffe das Coburger Institut die Anforderungen der Basel-III-Bestimmungen und sei für die Zukunft gut gerüstet.
Auch die Kundeneinlagen sind mit einem Plus von 8,2 Prozent auf 975 Millionen Euro überdurchschnittlich gewachsen und haben damit den höchsten Stand in der Geschichte der VR-Bank Coburg erreicht, die im letzten Jahr ihr 150. Jubiläum feierte. Dieser hohe Zuwachs demonstriere einen Vertrauenszuwachs des nachhaltigen Geschäftsmodells der Genossenschaftsbank, sagte Kipke.
Die Girokonten seien nach wie vor die "Drehscheibe der Kundenbeziehung", betonte Vorstand Wolfgang Gremmelmaier. Die VR-Bank biete ein konkurrenzloses, weil völlig kostenloses Modell an und verzeichne auch hier deutliche Zuwächse. Auch bei der staatlich geförderten Altersvorsorge sehen die Zahlen laut Gremmelmaier gut aus: Mit 12   000 Riester-Verträgen sei man in Coburg die Nummer Eins.

400   000 Euro für Sponsoring

Insgesamt habe man 2012 den höchsten Jahresüberschuss überhaupt erzielt. "Wir haben ein Rekordergebnis von 14,7 Millionen Euro. Das hat es noch nie vorher gegeben", freute sich Karlheinz Kipke. Der Bilanzgewinn stieg von 2,7 auf 2,9 Millionen Euro an.
Aufgrund dieser positiven Geschäftszahlen beschloss die Vertreterversammlung, auch in diesem Jahr erneut eine Dividende von sechs Prozent auszuschütten und die Kunden mit 1,3 Millionen Euro zu beteiligen. Zudem möchte die Bank weiterhin unterstützend in der Region tätig werden und damit ihrem "genossenschaftlichen Wertekanon" gerecht werden, sagte Kipke. Wie im Vorjahr sollen auch heuer rund 400   000 Euro in soziale, schulische, kulturelle und sportliche Projekte fließen.
Der Neubau einer weiteren Filiale in Grub am Forst ist noch in diesem Jahr geplant. Trotzdem könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass nicht in allen Filialen der Betrieb aufrechterhalten werden kann, sagte Gremmelmaier. Gesetzliche Vorschriften und erhöhte Sicherheitsbestimmungen machten den Betrieb einzelner Standorte "zunehmend unrentabel". Gremmelmaier nannte etwa die Stadt Rödental mit fünf Filialen.
Der Erfolg der VR-Bank zeige sich auch bei der Kundenzufriedenheit. Zum wiederholten Male belegt die VR-Bank den ersten Platz im Coburger Kundenspiegel - sowohl hinsichtlich der Freundlichkeit als auch mit Blick auf Beratungsqualität und Preis-Leistungsverhältnis.
Doch bei aller Freude über die guten Zahlen sehen die Vorstände auch Probleme. Gremmelmaier nannte zwei: Das im November 2012 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) eingeführte Beraterregister habe zur Folge, dass sämtliche Beschwerden - berechtigt oder unberechtigt - an die Bafin gemeldet werden müssen. "Wir finden das völlig überzogen", sagte Gremmelmaier. Diese Regelung schütze die Falschen und setze die, die ordentlich arbeiten, unnötig unter Druck. "So kann man nicht arbeiten", urteilte der Vorstand.
Das zweite "Monster" sieht er im Europäischen Haftungsverbund der Einlagensicherungssysteme. "Die Systeme müssen möglichst autark bleiben und die Spareinlagen müssen sicher sein". Es sei daher zu überdenken, "ob Europa in diesem Bereich nicht weit über das Ziel hinausschießt", sagte Wolfgang Gremmelmaier.


Menschen und Filialen

Beschäftigte Zum Jahreswechsel beschäftigte die Bank 299 Mitarbeiter, darunter 26 Auszubildende. Inzwischen sind es wieder einige mehr.

Filialen Mit 42 Filialen verfügt die VR-Bank nach eigenen Angaben über das dichteste Netz in der Region. Diese "Präsenz in der Fläche" werde von den Kunden auch honoriert,sagt Vorstand Wolfgang Gremmelmaier. Im vergangenen Jahr investierte die Bank 4,2 Millionen Euro in Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen, sowie in Sicherheit und Servicetechnik in den verschiedenen Filialen.