Der bisheriger "Königstransfer" heißt Moritz Emig. Der 24-Jährige hat bereits 99 Mal für den FC Oberhaid in der Bezirksliga gespielt und dabei 14 Tore erzielt.
Ergänzt wurde der spielstarke Kader mit zahlreichen Talenten aus den eigenen Reihen. Von der Rolle des Meisterschaftsfavoriten will auch der 55-jährige Übungsleiter Thomas Hüttl nichts wissen: "Keiner will sich die große Jacke anziehen. Das geht mir schließlich genauso."
TSV Sonnefeld
Der Landesliga-Absteiger ist jetzt da angekommen, wo er eigentlich schon letztes Jahr hinwollte. Denn jedem beim TSV Sonnefeld war aufgrund des qualitativ schwachen Kaders klar, dass die Landesliga mindestens eine Nummer zu groß war. Inwieweit die Mannschaft von Trainer Heiko Schröder in der Bezirksliga auf Anhieb Fuß fasst, muss sich zeigen. Fest steht, dass das Team ein neues Gesicht hat, denn mit vielen Neuzugängen soll attraktiver, herzerfrischender Fußball geboten werden. Die Vorbereitung verlief aufgrund vieler verletzter und kranker Spieler jedoch alles andere als optimal.
Den freien Fall wollen die Sonnefelder unter allen Umständen verhindern, das Saisonziel lautet "gesichertes Mittelfeld". Und Schröder ergänzt: "Wir wollen aber vor allem unsere vielen jungen Spieler weiterentwickeln."
SV Ketschendorf
Am größten ist die Vorfreude auf die Saison aber nicht in Ebersdorf, Frohnlach oder Sonnefeld, sondern zweifelsohne beim SV Ketschendorf. Die Buchberg-Elf beschritt schließlich Neuland. Der souveräne Kreisliga-Meister strebt mit einer durchaus gestandenen Mannschaft den Klassenerhalt an - ein realistisches Saisonziel.
"Wir freuen uns auf die Saison, in der es für uns natürlich nur um den Klassenerhalt geht. Das Auftaktprogramm hat es ja schon in sich", weiß Patrick Schuberth. Der Spielertrainer spielt auf die Derbys gegen den SC Sylvia Ebersdorf am ersten und gegen den TSV Mönchröden am zweiten Spieltag an. "Wir versuchen alles", gibt sich der ehemalige Eichaer Bezirksligaspieler kämpferisch.
In seinem Team steht eine ganze Reihe von erfahrenen Spielern, die bereits ebenso wie ihr Trainer höherklassig Erfahrungen sammelten. Der noch junge Torwart Daniel Shabestari, der vom Landesligisten FC Coburg zum Nachbarn wechselte, soll der Defensive den nötigen Rückhalt geben. Er hat bereits eine Halbserie in der Landesliga vielversprechend seinen Mann gestanden. Mit Jonas Krüger (zuvor VfL Frohnlach, DVV Coburg) und vor allem dem Landesliga-erprobten Marc Schwesinger (FC Coburg) stehen zudem zwei typische Viererketten-Akteure Gewehr bei Fuß.
Auch in Offensive muss sich der SVK nicht verstecken: Philipp Bauer "knipst" seit Jahren erfolgreich für die Buchberg-Elf und blieb trotz lukrativer Offerten aus höheren Ligen stets sich und seinen Kumpels treu.
An seiner Seite entwickelte sich Eigengewächs Moritz Mönch im zurückliegenden Jahr zu einem torgefährlichen Mittelstürmer, der mit 21 Treffern maßgeblichen Anteil am Bezirksliga-Aufstieg hatte. Die vielen Fans des Coburger Vorstadt-Klubs dürfen gespannt sein, ob der 22-jährige Offensivmann auch eine Klasse höher für Furore sorgt.
Der 32-jährige Schuberth, der als Sportlicher Leiter auch für die Einkaufspolitik verantwortlich zeichnet, hat außerdem mehrere, entwicklungsfähige Neuzugänge in sein Team integriert: "Wir haben mit Sicherheit keine Chance in der Liga, wenn wir uns auf Einzelspieler verlassen", beschwört er den Teamgeist, der sich vor allem dann zeigen soll, wenn sich die ersten Rückschläge einstellen: "Wir sind derzeit durch viele positive Schlagzeilen verwöhnt. Jetzt werden Phasen kommen, in denen wir drei oder vier Spiele am Stück nicht gewinnen. Dann ist mir persönlich wichtig, dass uns der Zusammenerhalt erhalten bleibt."
Selbst das schwere Auftaktprogramm kann ihm die gute Laune nicht verderben. Ganz im Gegenteil: "Wir freuen uns am Samstag auf die Ebersdorfer, die sind schließlich die Favoriten auf die Meisterschaft. Der Druck liegt also auf deren Seite. Alles andere als ein Sieg für Ebersdorf wäre eine Überraschung. Wir werden uns aber wehren", verspricht Schuberth.
Kommentar von Christoph Böger
Die Meister im Tiefstapeln Ob sie wollen oder nicht: Der SC Sylvia Ebersdorf und der TSV Mönchröden stehen ab sofort besonders im Fokus. Vor allem dank noch gut gesonnenen Sponsoren kann das ambitionierte Duo im Vergleich zu den meisten anderen Bezirksligisten einen für diese Liga besonders schlagkräftigen Spielerkader ins Rennen schicken. Aus diesem Grund werden die beiden Klubs aus dem Spielkreis Coburg im Vorfeld der Bezirksliga-Saison heiß gehandelt.
Die beiden Trainer - Dieter Kurth und Thomas Hüttl - sind bereits Meister - Meister im Tiefstapeln!
Verständlich, denn die Favoritenrolle will keiner. "Im vorderen Bereich etablieren" - so lautet das Ziel der Ebersdorfer. Aber mit Platz 4 in der Vorsaison haben sie diese Vorgabe längst erreicht. Der nächste Schritt kann also nur Platz 1 oder 2 heißen, zumal es keine Überflieger mehr gibt wie in den vergangenen Serien. Der FC Eintracht Bamberg, der FC Coburg und der VfL Frohnlach haben sich nach oben verabschiedet. Der Weg scheint also frei, zumal auch nur ein Landesligist von oben runterkommt. Vom TSV Sonnefeld droht keine große Gefahr. Und die Spieler für den großen Coup haben die Sylvianer ohnehin. Ebenso die "Mönche". Die machen zwar "keine Angaben" zum Saisonziel, doch intern ist der Kurs klar: Im Wildpark soll wieder Landesliga-Luft wehen. Zeit für den nächsten Schritt.
Talente wie Lukas Köhn, Niklas Ehrlich oder Daniel Puff wollen und können mehr. Die Ausrede von der fehlenden Cleverness zählt nicht mehr. Ärgerlich ist sicher die schwere Verletzung von Routinier Marcel Giller. Der Kapitän zog sich im Test gegen Friesen eine komplizierte Knieverletzung zu und fehlt der jungen Truppe die komplette Saison. Da ist guter Rat teuer. Gut möglich, dass der gewiefte Abteilungsleiter Reiner Geier in letzter Sekunde noch ein Ass aus dem Ärmel zieht und optimale Voraussetzungen für eine Rueadner Landesliga-Rückkehr schafft...
Doch unabhängig vom Personal brauchen die Ebersdorfer und Mönchrödener künftig mehr Mut, mehr Vertrauen ins eigene Können und einen Schuss Zweckoptimismus. All das hilft, um entscheidende Prozente herauszukitzeln. Genau die Prozente - oder treffender Punkte -, die zuletzt zum Aufstieg fehlten...