Die Existenzangst geht um: Jetzt macht die Aktionsgemeinschaft Zentrum Coburg ihrem Unmut in einem Offen Brief Luft.
In der Aktionsgemeinschaft Zentrum Coburg, in der mehr als 140 Händler, Gastronomen und Dienstleister zusammengeschlossen sind, geht mittlerweile die blanke Angst um. "Täglich erreichen uns Hilferufe unserer Mitglieder, deren Existenz durch teils monatelange Geschäftsschließungen bedroht sind", berichten die beiden Vorstandsmitglieder Steffi Cestone und Kerolain Frind.
Die beiden haben deshalb einen Offenen Brief an mehrere Politiker geschrieben; etwa an die CSU-Abgeordneten Hans Michelbach (Bundestag) und Martin Mittag (Landtag), an OB Dominik Sauerteig (SPD) und Landrat Sebastian Straubel (CSU) sowie auch an alle Fraktionen des Coburger Stadtrats.
Existenzängste: Man will nicht tatenlos zusehen
Ob der offene Brief etwas bringt? "Wahrscheinlich nicht", stellt Steffi Cestone ganz nüchtern fest. Aber der Geschäftsfrau ist deutlich anzumerken, dass sie eben auch nicht tatenlos bei all dem zusehen will. Deshalb wird in dem offenen Brief sowohl auf die zunehmend prekäre Lage hingewiesen als auch der Forderungskatalog des bayerischen Handelsverbands unterstützt. Hintergrund ist die riesige Sorge, dass sich durch eine Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes die Lage noch mehr zuspitzt.
Die Forderungen lauten: Keine weiteren Beschränkungen des Einzelhandels im Fall einer Notbremse; inzidenzunabhängige Öffnung der sogenannten privilegierten Geschäfte des täglichen Bedarfs; Öffnungsmöglichkeiten für alle Geschäfte in Abhängigkeit der Intensivbettenauslastung und der Inzidenzwerte nach RKI-Empfehlung. Und: "Falls wirklich strengere Beschränkungen kommen, müssen alle Bereiche - auch die der Wirtschaft - erfasst werden, die nachweislich einen Beitrag zum Infektionsgeschehen leisten", so Steffi Cestone.
Die beiden Frauen von Zentrum sind der Meinung, dass mit einer Umsetzung aller Corona-Maßnahmen nur dann gerechnet werden könne, wenn sie auch von allen Bürgern nachvollzogen und in ihrer "Sinnhaftigkeit" akzeptiert werden. Zum Beispiel sei es "völlig unverständlich", dass ein Flug in einem vollen Flugzeug nach Mallorca möglich ist, aber ein Kurzurlaub im Ferienhaus im Bayerischen Wald - selbst bei Anreise im eigenen Auto - "ganz gefährlich" sein soll.
"Nicht gerechtfertigt": Kritik an den Beschränkungen des Einzelhandels
Auch weitere Beschränkungen des Einzelhandels ("Die Hygienemaßnahmen haben sich nachweislich bewährt!") und der Außengastronomie ("Das Ansteckungsrisiko ist minimal!") halten die beiden Frauen von Zentrum Coburg für "nicht gerechtfertigt" und im Sinne der Pandemiebekämpfung "auch nicht für zielführend". Deshalb werden die mit dem Offenen Brief angeschriebenen Politiker aufgefordert, sich den Positionen des Handelsverbands anzuschließen - "zu unserem Schutz und dem Schutz unserer Existenzen".
Ich muß den beiden Frauen aus Coburg
zustimmen es ist vollkommen ungerecht
die kleinen Läden und Dienstleister
systematisch an die Wand zu fahren
während zum Beispiel die Fußballbundesliga
in völlig sinnlosen Geisterspielen fortgesetzt
wird. Der einzige Erfolg der dadurch erzielt
wird ist, daß der Fan der sonst jede Woche
ins Stadion rennt sich irgendwo mit
seinesgleichen trifft und beim geselligen
Fußballschauen für die Erhöhung der
Inzidenzen sorgt.
1:0 für unsere Regierung