Vom Kindergarten ins Schaufenster
Autor: Cindy Dötschel
Coburg, Dienstag, 10. November 2020
Durch die Aktion "Laternen Fenster" sollen nicht nur die Kinder, sondern auch Coburgs Einzelhändler profitieren.
"Das, was im Frühjahr die Regenbogen waren, sind jetzt die Laternen", sagt Citymanagerin Andrea Kerby. Pünktlich zum Sankt-Martins-Tag, hängen in den Schaufenstern von 13 Geschäften in der Coburger Innenstadt Laternen. Auf Facebook wurde Kerby auf die deutschlandweite Aktion "Laternen Fenster" der Baden-Württemberger Lichtschneiderei Brenzinger aufmerksam.
"Wir haben daraufhin Kindergärten und alle Einzelhändler in Coburg angeschrieben", erzählt sie. Die Coburger Kindergärten Marienschule, HUK Wuselwald, Tausendfüßler sowie der Cortendorfer Kindergarten Prinzessin Sybilla und das Untersiemauer Kinderhaus Regenbogen beteiligten sich an der Aktion. Am Ende kamen 52 Laternen zusammen, die jetzt in den Schaufenstern der Einzelhändler leuchten. "Einige Kindergärten haben sich Themen für die Laternen einfallen lassen. Manche haben Tiere gebastelt oder die Laternen beklebt."
Laternen als Symbol der Hoffnung
Zum einen sollen die Laternen in der Corona-Zeit als ein Symbol der Hoffnung stehen. Zum anderen soll der Einzelhandel gestärkt werden. "Wenn die Eltern mit ihren Kindern in der Stadt nach den gebastelten Laternen suchen, wird automatisch ein Blick in die Schaufenster geworfen", beschreibt Kerby den Hintergrund der Aktion. Sie hofft, dass so das eine oder andere Weihnachtsgeschenk in der Coburger Innenstadt gekauft wird.
Weil die Laternenumzüge wegen der Corona-Pandemie ausfallen müssen, steht es jedoch im Vordergrund der Aktion, den Kindern eine Freude zu bereiten, wenn diese ihre Laternen in den Schaufenstern finden. "Bereits Anfang Oktober war ersichtlich, dass der Sankt-Martins-Umzug nicht in gewohnter Form stattfinden kann", bedauert Christina Dietze, die den Coburger Kindergarten Tausendfüßler seit September leitet. Normalerweise führt der Umzug die Kinder in jedem Jahr vom Kindergarten zur Kirche. Deshalb haben sich Dietze und ihr Team zusammengesetzt und nach Alternativen gesucht.
Martinsfrühstück im Kindergarten
"Die Kinder haben Laternen gebastelt, von denen wir einen Teil für die Aktion ,Laternen Fenster' abgegeben haben", erzählt Dietze. Am Vormittag werden die Kinder außerdem in ihren Gruppen mit den Laternen spazieren gehen. "Wir werden den dunkelsten Platz im Haus suchen, um die Laternen dort gemeinsam leuchten zu lassen", zählt sie auf.
Damit der Sankt-Martins-Tag auch am Abend, wenn es dunkel ist, gefeiert werden kann, bekommt außerdem jedes Kind eine Sankt-Martin-to-go-Tüte für zu Hause. "In der Tüte ist eine Backmischung für eine Martins-Gans, eine Andacht unserer Pfarrerin und ein Ausmalbuch", berichtet Dietze. Auch der Kindergarten Marienschule hat sich eine Alternative zum traditionellen Laternen-Umzug für die Kinder überlegt. "Wir hatten noch Umzüge für die einzelnen Gruppen geplant, die wir dann auch abgesagt haben - wir wollten kein Risiko eingehen", sagt Leiterin Mona Schulze.
Für die Kinder gibt es am Vormittag ein besonderes Programm. "Wir frühstücken gemeinsam, spielen die Legende um Sankt Martin innerhalb der Gruppe nach und lassen die Laternen gemeinsam leuchten", berichtet Schulze. Außerdem wurden alle Eltern darum gebeten, die Laternen gemeinsam mit ihren Kindern um 17 Uhr anzuzünden und eine Runde im eigenen Garten oder auf der Straße zu gehen.