Druckartikel: Vier Künstler im Glasmuseum Rosenau bei der Arbeit erleben

Vier Künstler im Glasmuseum Rosenau bei der Arbeit erleben


Autor: Jochen Berger

Rödental, Sonntag, 27. Oktober 2013

Vier renommierte Künstler gewähren beim "5. Coburger Workshop für Lampenglas" Einblick in ihre Arbeit.
Jürgen Kob beim Workshop für Lampenglas.Fotos: Jochen Berger


Feuer kann ein gefräßiger Zerstörer sein - oder ein magischer Verwandler. Im Glasmuseum Rosenau ist das gezähmte Feuer ein faszinierendes Medium der Verwandlung. "Figuren und Hohlgefäße aus Lauscha" - unter diesem Motto gewähren vier Künstler beim "5. Coburger Workshop für Lampenglas" Einblick in ihre Arbeit und in die verschiedenen Stationen ihres Schaffensprozesses: Falk Bauer, André Gutgesell, Jürgen Kob und John Zinner, allesamt in den 60er Jahren geborene Glaskünstler mit markanter gestalterischer Handschrift.

Gläserne Kurbelwelle

Im Lampenglas-Studio des Glasmuseums führen sie vor, wie sich weiße oder farbige Glasstäbe mit der genau dosierten Kraft des Feuers verwandeln lassen. Einige fertige Objekte auf der Empore vor dem Lampenglas-Studio dienen als künstlerische Visitenkarten.

So zeigt André Gutgesell aus Lauscha, der in Ausstellungen zumeist mit makellos ausgeführten Gefäßobjekten präsent ist, ein großformatiges Objekt aus farblosem Glas. "Society" hat Gutgesell sein Werk betitelt - eine facettenreiche gläserne Kurbelwelle mit einem interessanten Innenleben. Denn Gutgesell zeigt innen gesichtslose Arbeiter, die mit aller Kraft in den einzelnen Segmenten diese Kurbelwelle in Gang halten oder in Gang setzen wollen - in der Mitte bewacht von Aufpasserfiguren.

John Zinner: Teufel als Markenzeichen

Rote oder schwarze Teufel in grotesk verzerrter Körperhaltung sind seit Jahren das Markenzeichen John Zinners, der diese Figuren in immer neuen Variationen zu gestalten weiß.

Elegant geformte Hohlgefäße, in Montagetechnik gestaltet, zeigt Jürgen Kob und verblüfft dabei durch seine Fähigkeit, durch die Kombination von Form und Dekor immer wieder neue Variationen zu gestalten.

Auf gläserne Tierplastiken hat sich Falk Bauer spezialisiert - von zwei, drei Zentimetern Größe bis hin zu überdimensionalem Format. Bemerkenswert, wie detailgenau er die jeweiligen Insekten nachformt - vom bunt schillernden Käfer bis zur riesigen Stechmücke.