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Vier Alexandriner nehmen beim "Duke of Edinburg-Award" teil


Autor: Simone Bastian

Coburg, Dienstag, 18. Februar 2014

Seit 2008 bietet das Alexandrinum die Teilnahme am Internationalen Jugendprogramm an. Die Anforderungen sind hoch. Doch vier Schüler wollen sich im Sommer vier Tage lang durch schwedische Wälder schlagen.
Vier Tage wandern, ganz auf sich allein gestellt. Alles, was sie brauchen, müssen sie dabei haben: Zelte, Kleidung, Proviant, Wasser. Was nach Durchschlageübung für Soldaten klingt, ist eine rein freiwillige Angelegenheit für Hanna Viehweger aus Bad Rodach, Silas Forkel aus Coburg, Julius Weidinger aus Dörfles-Esbach und Samuel Stengel aus Coburg. Foto: privat


Die Aufgabe lautet: Vier Tage wandern, ganz auf sich allein gestellt. Alles, was sie brauchen, müssen sie dabei haben: Zelte, Kleidung, Proviant, Wasser. Was nach Durchschlageübung für Soldaten klingt, ist eine rein freiwillige Angelegenheit für Hanna Viehweger aus Bad Rodach, Silas Forkel aus Coburg, Julius Weidinger aus Dörfles-Esbach und Samuel Stengel aus Coburg.

Die vier Schüler besuchen das Gymnasium Alexandrinum in Coburg und können dort am Internationalen Jugendprogramm (IJP) teilnehmen. Das Programm heißt im Rest der Welt "Duke of Edinburg-Award". Auch die deutsche Organisation IJP will diesen Namen demnächst übernehmen.

Doch die vier Schüler interessiert das derzeit wenig. Sie sind die einzigen in ihrer Schule, die es in diesem Jahr bis zu Gold schaffen können. Drei Stufen gibt es: Bronze, Silber und Gold. Mit jedem Jahr und jeder Stufe steigen die Anforderungen.

Und die sind nicht gering: Talent, Dienst, Fitness und Expedition heißen die Kategorien, in denen sich jeder Schüler bewähren muss, erläutert Patrick Löffler. Der Lehrer im Alexandrinum betreut die Programmteilnehmer. Die Bronzestufe wird den Neuntklässlern angeboten, Silber in der zehnten und Gold dann in der elften Jahrgangsstufe, ein Jahr vorm Abitur. "Wegen der Expeditionen ist ein gewisses Alter und eine gewisse Reife nötig", sagt Löffler.

Die Expeditionen: Bei ihrer ersten Übungsexpedition für Bronze wanderten Hanna, Silas, Julius und Samuel noch im Callenberger Forst, allerdings in unterschiedlichen Gruppen. Sie sei mit drei Mädchen zusammengewesen, die dann aber nicht mehr weitermachen wollten, erzählt Hanna. Für Silber waren sie noch zu fünft, zumindest bei der Übungsexpedition. Doch ihre richtige Expedition durchs Altmühltal unternahmen sie dann nur noch zu viert. "Streit gibt's eigentlich nie", sagen sie. Mit Querfeldeinlaufen ist es nicht getan: Sie müssen ihre Strecken planen, sie müssen bestimmte Zeiten einhalten, sie sollen bewohnte Gebiete meiden. Silas, seit langem Pfadfindern, ist zusammen mit Samuel der Chefplaner der Gruppe.

Das Pfadfindertum erleichtert auch das Punktesammeln in der Kategorie "Dienst": Die Schüler müssen ein Jahr lang eine Stunde pro Woche soziales Engagement nachweisen, sei es in einer Organisation oder als Mentoren in ihrer Schule, erläutert Patrick Löffler. Ein Jahr lang - diese Anforderung gilt für die Gold-Schüler. Bei Silber und Bronze wird nur ein halbes Jahr verlangt. Bei "Fitness" und "Talent" müssen sich die Schüler Ziele stecken und sie in der vorgegebenen Zeit erreichen. Löffler: "Das kann das Erlernen eines neuen Instruments sein."

Der Effekt für die Jugendlichen sei nicht zu unterschätzen, meint Löffler. Nur sei das Programm in Deutschland noch zu wenig bekannt. Im englischsprachigen Raum seien solche Programme üblich. "Man erhält zu den großen britischen Universitäten keinen Zugang, wenn man nicht an etwas teilgenommen hat", sagt Löffler. Der "Duke of Edinburgh-Award" genieße da große Anerkennung wegen der hohen Standards.

Hanna Viehweger, Samuel Sengel, Julius Weidinger und Silas Forkel haben den Plan für ihre viertägige Expedition schon fertig. Nun wären sie froh, wenn sie Sponsoren fänden, die sie finanziell unterstützen. Kontakt ist über das Alexandrinum möglich, Telefon 09561/89-4200.